Wache: Mehr Retter sind nötig

Die Stadt plant für die Heinrich-Horten-Straße mit drei zusätzlichen Stellen.

Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Stadt wird in Zukunft mehr Mitarbeiter für die Rettungswache einstellen müssen. Wie Dezernent Hans Ferber im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Feuerschutz mitteilte, sei es unumgänglich, für den Stellenplan 2015 einen Bedarf von drei weiteren festen Stellen anzumelden.

Hintergrund ist unter anderem, dass der Kreis Viersen zum 1. Juli die Besetz-Zeiten für den Krankentransportwagen angepasst hat. Für die Stadt Kempen erhöhte sich die Einsatzzeit damit um 20 Stunden pro Woche, was einem zusätzlichen Personalbedarf von 1,1 Stellen entspricht.

Auch vorher waren schon rechnerisch notwendige Stellen nicht besetzt worden. „Wir haben bisher versucht, das mit Aushilfen und Überstunden auszugleichen. Aber das hat Grenzen“, erklärte Ferber im Ausschuss. An Sonn- und Feiertagen sind auch ehrenamtliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Einsatz.

Rechnerisch liegt der Personalbedarf der Rettungswache inzwischen bei 39,87 Stellen. Die Wache hat aber nur 27 hauptamtliche Mitarbeiter. „Wir mussten schon akut eine Stelle besetzen, sonst hätten wir den Dienstplan nicht besetzen können“, so Ferber. Dabei handelt es sich um eine Stelle, die einen Mitarbeiter in Elternzeit ersetzt. Nun wird man für das nächste Jahr über drei weitere Stellen sprechen müssen, so Ferber.

Zusätzliche Personalkosten entstünden dadurch voraussichtlich nicht. „Die Kosten haben wir jetzt auch schon“, erklärte Ferber auf Anfrage der WZ. Derzeit finanziere die Stadt mit dem vorhandenen Geld Aushilfen und die Überstunden der 27 festangestellten Mitarbeiter. Künftig würden sich die Kosten dann auf drei weitere Hauptamtliche verteilen. Ferber erachtet die Schaffung der Stellen für dringend notwendig: „Insbesondere mit Blick auf die Überstunden unserer Mitarbeiter.“

Für dieses Jahr erwartet die Stadt 5566 Fahrten der Rettungswagen (2013: 5739), 2780 des Notarztwagens (2013: 3108) und 1862 der Krankenwagen (2013: 2186). Die Stadt vermutet, dass sich die RTW-Fahrten auf diesem bereits recht hohen Niveau einpendeln. Der Rückgang der Kranken-Fahrten ist möglicherweise auf private Anbieter zurückzuführen. Gemeinsam mit dem Kreis Viersen sei darauf zu achten, dass sich derartige Transporte ausschließlich innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens bewegen.

Die Rettungswache Kempen hat drei Rettungswagen (RTW), zwei Krankenwagen (KTW) und ein Notarzteinsatzfahrzeug. Derzeit werden neue Krankenwagen angeschafft, die voraussichtlich Anfang 2015 in Betrieb genommen werden. Für 2016 ist ein neuer Notarztwagen vorgesehen, für 2017 ein neuer Rettungswagen.

Die Gebühren liegen bei 381 Euro für den Transport mit dem Rettungswagen und 496 Euro für den Einsatz eines Notarztes. Die Kosten für den Krankentransport — das sind 253 Euro — legt der Kreis Viersen fest. Eine neue Gebührenbedarfsberechnung wird derzeit von der Kämmerei erstellt und anschließend mit den Krankenkassen abgestimmt.