Was halten die Dächer aus?
In Grefrath sollen am Mittwoch die Turnhallen geräumt werden.
Kempen/ Grefrath/ Nettetal. „Die Dächer unserer beiden Turnhallen in Grefrath müssen vorsorglich geräumt werden. Durch den Regen könnte die Last sonst zu schwer werden“, sagt Hans-Jürgen Perret, Pressesprecher von der Gemeinde Grefrath. Die Dächer der Hallen am Schulzentrum sollen am Mittwoch vom Schnee befreit werden.
Der Schnee der vergangenen Tage drückt zurzeit auf die Flachdächer von Schulen, Hallen, Garagen und privaten Gebäuden. Doch Statiker Rudolf Pfennings gibt für die meisten Entwarnung: „Noch sind die Schneemassen nicht zu schwer für Betondächer.
Ältere Dächer sind mit 75 Kilogramm pro Quadratmeter berechnet, die neuen nur noch mit 52. Das sind zwar 30 Prozent weniger, aber auch da kommt der Schnee zurzeit nicht dran.“ Erst bei gefrierendem Regen und weiterem Neuschnee könnte es gefährlich werden.
Dann müsse besonders auf Wintergärten geachtet werden. „Die werden teilweise ganz ohne Berechnungen angeboten. Viel Last halten die nicht aus“, sagt Rudolf Pfennings. Dann sollten die Besitzer zur Leiter greifen und das Dach freischaufeln. Doch noch ist es nicht soweit. „Kritisch wird es erst ab einer Schneehöhe von etwa 40 oder 50 Zentimetern“, sagt Rudolf Pfennings.
Bei der Stadt Kempen gibt es zurzeit keine Schwierigkeiten mit Flachdächern. „Wir bekommen erst ab einer 50 Zentimeter hohen, geschlossenen Schneedecke Probleme“, sagt Pressesprecher Christoph Dellmans. Die Dächer von Schulen, Turnhallen, Kindertagesstätten, Rathaus und Betriebshof hielten — wie von Statiker Pfennings — erklärt eine Last von 75 Kilogramm pro Quadratmeter aus.
Neben den Turnhallen sind in Grefrath keine anderen Gebäude gefährdet. Auch das Eisstadion nicht. „Wir haben vor drei Jahren das Dach erneuert. Das hält einiges aus“, sagt Geschäftsführer Thomas Bolte. Wenn in der Halle Veranstaltungen sind, hängen bis zu 20 Tonnen Gewicht an der Decke. Selbst dann seien noch Reserven für Schnee eingeplant.
Auch in Nettetal gibt es akut keine Probleme. „Die Flachdächer von städtischen Gebäuden sind nicht gefährdet. Auch von privaten Haushalten habe ich nichts gehört“, sagt Pressesprecher David Lüngen.