Freizeit gemeinsam gestalten Was Kempen für aktive Senioren bietet
Kempen · Im Rahmen unserer Heimatliebe-Umfrage haben wir auch nach der Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren in Kempen und Umgebung gefragt. Dabei schnitt der Ostkreis gut ab. Kein Wunder: Das Angebot ist groß.
Die Thomasstadt ist eine lebendige Stadt mit zahlreichen Angeboten für ihre Bürger. Familien, Kinder, aber auch Senioren fühlen sich in Kempen wohl – und das nicht nur wegen des großen gastronomischen Angebots oder der schmucken Altstadt. Gerade für jung gebliebene Senioren, für aktive Menschen im fortgeschrittenen Alter, für Rentner und Pensionäre wird eine Menge geboten. Wir haben einige Beispiele zusammengestellt.
Stadt
Zentrale Anlaufstelle bei der Stadt Kempen ist das Amt für Soziales und Senioren im Rathaus am Bahnhof an der Schondorfer Straße 20. Dort wird von Fachpersonal beraten und Hilfe organisiert. Auch kulturell spricht die Stadt Menschen an, die Zeit haben, schöne Dinge zu genießen. Gerade die Kulturszene ist unterhaltsam und lädt zu Kempener Klosterkonzerten, Abonnements oder Einzelkonzerten, etwa im Bereich Jazz und Weltmusik, ein. Lustig wird es bei Comedy und Kabarett im Forum St. Hubert.
Sport
Sportliche Senioren fühlen sich in ihren Altersklassen in den Sportvereinen wie dem SV Thomasstadt zu Hause. Oder sie schauen sich bei der Vereinigten Turnerschaft Kempen (VTK) um, die auch Präventions- und Gesundheitssport für ältere Menschen anbietet. Die Vereinigte Turnerschaft versteht sich als aktiver Förderer für Gesundheits- und Rehasport in der Region. Die Kurse und Workshops sprechen jede Altersgruppe und jedes Bedürfnis an. Zertifizierte und kompetente Übungsleiter – physiotherapeutisch oder gesundheitswissenschaftlich geschult – finden den richtigen Zugang, das jeweilige Problem in den Griff zu bekommen. „Menschen mit Beschwerden am Stütz- oder Bewegungsapparat sind in unseren Kursen gut aufgehoben“, sagt Vereinsvorsitzender Detlev Schürmann, selbst Gesundheitswissenschaftler.
Wandern
Die Kernkompetenz des Vereins Linker Niederrhein liegt natürlich im Wandern. „Doch wir fahren auch Rad und bieten Spielenachmittage an“, sagt der Vorsitzende Karl-Heinz Looschelders. Der Verein hat rund 300 Mitglieder und richtet sich an Interessierte ab 50 Jahre. Bei Spaziergängen oder auch Wanderungen im Umkreis erkunden die Mitglieder begleitet von einem kompetenten Wanderführer die Umgebung.
Zweimal im Jahr werden außerdem auch größere Wanderungen zum Beispiel in Gerolstein in der Eifel angeboten. „Besonders beliebt im Sommer sind unsere Fahrradtouren“, weiß der Vorsitzende. Mit den Räumlichkeiten im Kuhtor ist der Verein auch gut aufgestellt für Doppelkopfrunden, Skatnachmittage oder auch gemeinsame Treffen mit Gesellschaftsspielen. Der Jahresbeitrag kostet 25 Euro. Programmhefte oder auch der Internetauftritt http://www.verein-im-netz.de/vln-kempen/ informieren über die zahlreichen Aktivitäten, zu denen sich Mitglieder gerne auch ohne Anmeldung anschließen können, etwa für Fahrrad- oder kleine Wandertouren.
SI Kempen
Die Senioren-Initiative Kempen hat über 1700 Mitglieder und bietet neben klassischen Gesellschaftsangeboten wie Tagesfahrten, Erholungsreisen oder Kunst- und Kulturreisen auch einen eigenen Fahrdienst und Mittagstisch an. Dreh- und Angelpunkt ist das Haus Wiesengrund an der Wiesenstraße 59, dort finden etliche Aktivitäten statt. Fachgruppen gibt es etwa für Tanz, Theater und Gymnastik, für Radtouren, Handarbeiten oder Malen. Auf der Homepage des Vereins www.si-kempen.de sehen Interessierte das breit gefächerte Angebot, das von praktischer Hilfe bis zur Unterhaltung reicht.
ZWAR2018
Zwischen Arbeit und Ruhestand nennt sich eine Gruppierung in St. Hubert. „Nein, wir sind kein Verein und haben keinen Vorstand, wir erheben keine Mitgliedsbeiträge und duzen uns alle untereinander“, sagt Heinz Barth, der sich um die Internetseite der Gruppe kümmert, damit alle immer informiert sind. „ZWAR“ wurde auf Initiative des Landes NRW 2018 ins Leben gerufen. Das Land Nordrhein-Westfalen informierte Städte und Gemeinden über das Projekt, und in Kempen griff man die Anregung auf. Eine Mitarbeiterin der Stadt hielt ein Jahr lang die Fäden in der Hand, bis die Gruppierung in St. Hubert auf eigenen Füßen stehen konnte. Die Gruppen können das Dr.-Karl-Rudolph-Haus für ihre Aktivitäten und Basistreffen kostenfrei nutzen. So treffen sich Menschen ab 55 zum gemeinsamen Sport, zum gemeinsamen Kochen, Wandern oder Spielen in zwangloser Atmosphäre, debattieren in Gesprächsrunden über Politik, lernen Englisch durch Konversation. „Zum Stamm unsere Aktiven gehören rund 80 Leute, die sich in Gruppen und zum Sommerfest zusammenfinden und Kontakte pflegen. www.zwar2018.de.
Hagelkreuz
Das Quartiersprojekt Hagelkreuz liegt bei der Stadt Kempen und hier in den Händen von Ingo Behr am Concordienplatz 7. Die kurzen Wege im Quartier Hagelkreuz kommen den älteren Menschen sehr entgegen. Sie können, ob mit oder ohne Rollator unterwegs, das Bewegungsangebot einmal wöchentlich in Anspruch nehmen, oder sich sonntags mit Gleichgesinnten im Quartiersbüro treffen, Kaffee trinken und Kontakte pflegen. Zum offenen Malkreis treffen sich erfahrenen Malerinnen und Maler und die „Freundliche Bank“ – ein gern gesehenes Überbleibsel aus der Pandemiezeit – ist auch noch Anlaufpunkt. „Vereinsamung am Hagelkreuz soll es nicht geben“, sagt Behr.