Was wird aus Dimension Polyant?

Der Segeltuch-Hersteller vom Speefeld ist schon seit Jahren in schweren Gewässern. Er soll verkauft werden.

Kempen/St.Hubert. Ist nach Bauerfeind die nächste Firmenschließung Dimension Polyant? Spätestens seit der Hiobsbotschaft von Donnerstag, dass der Kempener Bandagen-Hersteller mit 200Mitarbeitern Ende des Jahres seine Tore an der Arnoldstraße 15 schließt, ist auch die 120-köpfige Belegschaft am St.Huberter Speefeld 7 in Alarmbereitschaft.

Dimension Polyant, aus der Verseidag hervorgegangen, stellt Segeltuch her und hat weltweit 200 Mitarbeiter.

"Unsere Beschäftigten bringen für diese Entscheidung der Bauerfeind-Schließung kein Verständnis auf. Wir möchten unsere Solidarität bekunden. Ihr könnt jederzeit mit unserer Unterstützung rechnen", schreibt Dimension-Polyant-Betriebsrats-Vorsitzender Wilhelm Grudfeld an die Bauerfeind-Betriebsrats-Vorsitzende Dagmar Redelings.

Seit Anfang des Jahres weiß auch die Dimension-Polyant-Belegschaft, dass die Firma bis Ende 2008 verkauft werden soll und ihnen damit das gleiche Schicksal droht wie den Bauerfeind-Mitarbeitern.

Der Segeltuch-Hersteller vom Speefeld ist schon seit Jahren in schweren Gewässern. 1999 übernahm die niederländische Holding Gamma das hocheffizient arbeitende Unternehmen, das in seiner Sparte den Weltmarkt beherrscht und nach wie vor dicke Gewinne abwirft.

"Uns geht es gut, aber wir passen der Gamma nicht ins Portfolio", sucht Betriebsrat Grudfeld (61), seit 1961 bei Dimension Polyant, nach einer Erklärung. Spätestens, seitdem die alten Geschäftsführer Margret Plöntges und Herbert Cox vor drei Jahren von der Kommandobrücke getreten sind- manche munkeln "treten mussten"-, hat sich der bange Blick nach Helmond verstärkt, wo die Gamma-Zentrale sitzt.

"Wir stehen mitten im Kampf", deutet Grudfeld an, dass der Betriebsrat bereits einen Anwalt für Arbeitsrecht eingeschaltet hat- um für alle Fälle gewappnet zu sein.