Kempen: Schweizer Mode im Stuckmann-Haus

Die Textil-Kette Vögele eröffnet eine Filiale im bisherigen Stuckmann-Haus. Vor der Eröffnung wird renoviert.

Kempen. Aus Stuckmann wird Vögele: Das größte Kempener Modehaus im Herzen der Altstadt wird ab 2009 von der Schweizerischen Textilkette übernommen. Die Verträge sind unter Dach und Fach.

"Nach eingehender Prüfung des Standortes sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass Kempen unserem Profil in Sachen Rentabiltät entspricht", begründete Vögele-Sprecher Renzo Radice die Entscheidung.

Wie in den 825 anderren Filialen in Mittel- und Osteuropa werden die Schweizer auch in der Thomasstadt Bekleidung für Damen, Herren und Kinder anbieten. "Die stammt immer aus der eigenen Entwicklung und wird mit eigenen Labels vertrieben", betont Radice, dass Vögele sich "klar von den Discountern unterscheidet".

Fremdmarken werden in Deutschland nicht vertrieben. Für Kempen spreche auch, dass die nächsten Vögele-Standorte Oberhausen, Dormagen und Goch ein gehörig Stück entfernt sind.

Bevor Vögele in Kempen das erste Kleidungsstück verkauft, wird das Haus an der Ecke Juden-/Kirchstraße umfassend renoviert. Die genauen Pläne konnte Vögele jetzt noch nicht auf den Tisch legen, allerdings sind auch Dinge wie Lift und Sanierung nach modernstem Kaufhaus-Neveau im Gespräch. Das Haus Kirchstraße3 ist im Frühjahr von der Erbengemeinschaft Kaiser (drei Geschwister) an einen niederländischen Immobilien-Investor verkauft worden.

Doch bevor die Schweizer dort das Zepter übernehmen, dreht Stuckmann in der Zeit bis zum 31. Dezember noch mal mächtig auf. "Die Herbstkollektionen sind eingetroffen, wir wollen unsere Kunden für Herbst/Winter noch mal verwöhnen", sagt Leo Stuckmann.

Der 59-Jährige hat das Modehaus mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche im Jahre 1993 mit seiner Ehefrau Hanneliese übernommen. Im August 2007 hatte der Weseler angekündigt, dass er sich Ende 2008 (der 60. Geburtstag steht dann an) aus Kempen zurückziehen will.

Der Einzelhändler konnte es zwar nicht beeinflussen, zeigt sich aber zufrieden, dass mit Vögele zwar ein etwas anderes Sortiment nach Kempen kommt, das den gehobenen Ansprüchen des Hauses aber durchaus gerecht wird und die Messlatte hochhält. Die Kirchstraße 3 war schließlich immer eine gute Adresse in Sachen Mode, bereits vor Stuckmann mit Namen wie Tendyck, Sander oder Hemsteg.

Mit Blick auf seine 22 Mitarbeiter hat Leo Stuckmann nur eine Hoffnung: Dass sie von Vögele übernommen werden. Seitens Vögele gibt es hierzu noch keine Aussage.