Wie viele Hunde leben wirklich in Grefrath?
Eine Firma aus Düren sucht seit Mittwoch nicht angemeldete Tiere. Die Gemeinde geht von einer Dunkelziffer von 15 Prozent aus.
Grefrath. Haben Sie einen Hund? Ist er bei der Gemeinde angemeldet? Diese Fragen stellen derzeit Mitarbeiter der Firma Springer aus Düren. In den nächsten drei Wochen führen sie in Grefrath eine Hunde-Bestandsaufnahme durch. Die Gemeinde verspricht sich davon höhere Einnahmen — und mehr Steuergerechtigkeit. Doch dies ist nicht kostenlos zu haben: Knapp 10 000 Euro muss Grefrath dafür zahlen
Zehn Jahre ist es her, dass im Auftrag der Gemeinde solch eine Aktion erstmals durchgeführt wurde. Rund 200 Hunde wurden damals ermittelt, die zuvor noch nicht angemeldet waren. Mit einer ähnlichen Erfolgsquote rechnen die Verantwortlichen auch diesmal.
Registriert sind derzeit 1465 Hunde. Und es wird damit gerechnet, dass bis zu 15 Prozent mehr der geliebten Vierbeiner in den vier Ortsteilen leben. „Leider musste in zurückliegender Zeit festgestellt werden, dass nicht alle Hundehalter der Pflicht zur Anmeldung ihrer Tiere nachgekommen sind“, sagt Hans-Jürgen Perret, Pressesprecher der Gemeinde.
„Aus Gründen der Steuergerechtigkeit“, so Perret, wird nun zum zweiten Mal die Bestandsaufnahme durchgeführt. Dazu werden alle Haushalte in der Gemeinde durch Mitarbeiter der Firma Springer aufgesucht. Und zwar montags bis freitags zwischen 10 und 20 Uhr sowie samstags bis 17 Uhr.
„Zur Durchführung dieses Auftrags werden die Wohnungen nicht betreten und keine Steuern oder Gebühren vor Ort erhoben“, weist Perret auf das Vorgehen der Mitarbeiter hin. So soll verhindert werden, dass sich betrügerische Trittbrettfahrer die Aktion zu nutze machen. Die Zahl der vorhandenen Hunde werde nur durch Befragung festgestellt. Perret: „Dazu trägt jeder Mitarbeiter sichtbar eine von der Gemeinde ausgestellte Legitimation.“
Falls nicht gemeldete Hunde festgestellt werden, müssen die betroffenen Besitzer mit einer rückwirkenden Steuerfestsetzung rechnen. Zudem drohen Bußgelder von bis zu 1000 Euro. „Hundehalter sollten sich umgehend mit der Gemeindeverwaltung in Verbindung setzen, um einen bisher nicht registrierten Hund anzumelden. Dadurch ersparen sich die Steuerpflichtigen weitere Unannehmlichkeiten“, sagt Kämmerer Wolfgang Rive.