Wird Grefrath zum Windrad-Land?
Statt neuer Siedlungsflächen könnten Energie- Anlagen im Umland das Ortsbild prägen: Der Planungs- Ausschuss berät über den Entwurf zum neuen Regionalplan.
Grefrath. Windräder, wohin man schaut: Sie könnten schon bald das Ortsbild von Grefrath prägen. „Grefrath liegt in einer für Windenergie bevorzugten Zone“, meinte Bernd Bedronka (SPD) am Dienstagabend im Planungs- und Umwelt-Ausschuss im Rathaus Oedt bei den Beratungen über den neuen Regionalplan.
Der könnte auch das Wachstum der Niersgemeinde einschränken: „Bei Siedlungsflächen sieht es düster aus“, stellte Bauamtsleiter Michael Räppel fest.
Noch ist alles Zukunftsmusik: Derzeit laufen die Vorberatungen zu den Leitlinien des Regionalplans, der 2012 den bisherigen Gebietsentwicklungsplan ablösen soll.
Dieser Plan legt für den Regierungsbezirk Düsseldorf etwa die durchschnittliche Bevölkerungsdichte fest. „Wir werden an die Kandare genommen“, hatte Räppel in der Ausschusssitzung im November befürchtet.
Keine Einschränkungen bei der „kommunalen Planungshoheit“ forderte denn auch der Kreis Viersen im Februar in seiner Stellungsnahme, die Manfred Wolfers junior (CDU) vorlegte.
„Große neue Siedlungsflächen sind nicht vorgesehen“, erklärte Räppel. Vor allem in Oedt sei ein Wachstum kaum möglich, weil „keine vernünftige Infrastruktur“ vorherrsche. Wohl aber könnten laut Bedronka vor allem im Grefrather Umland neue Windparks entstehen: „Durch solche Anlagen, etwa auf den Süchtelner Höhen, wären auch Grefrath und Nettetal betroffen.“
In Grefrath selbst könnte es „höchstens um Schlibeck gehen“, vermutete Räppel: „Das sehe ich aber noch entspannt.“
Auf Vorschlag von Bedronka und Wolfers akzeptierte der Ausschuss das Positionspapier des Kreises, schloss eine eigene Stellungnahme der Gemeinde jedoch nicht aus. Bedronka: „Wir müssen vorausschauend reagieren.“ jbh