Trends in den Reisebüros Wohin die Kempener am liebsten reisen

Kempen · Soll es Sommer, Sonne, Strand und mehr sein – oder doch lieber ein Urlaub in kühleren Gefilden? Wir haben Reisebüros in der Thomasstadt zu den Lieblings-Reisezielen der Kempener befragt.

Susanne Utke führt das Reisebüro am Kuhtor in Kempen. Der Zulauf sei aktuell enorm, sagt sie.

Foto: Sven Schalljo

Die Sommerferien haben schon begonnen, doch in den Reisebüros in Kempen haben die Mitarbeitenden in diesen Tagen trotzdem alle Hände voll zu tun. Denn es kommen nicht nur diejenigen, die jetzt auf den letzten Drücker mit der Familie noch in den Urlaub starten wollen, sondern auch Reiselustige, die langfristiger planen: für den Herbst, für den Winter, fürs kommende Jahr. Am Dienstag sei es unglaublich voll gewesen in ihrem Reisebüro am Kuhtor, berichtet Inhaberin Susanne Utke am Mittwoch. Zu dritt habe man Kunde um Kunde beraten, sie gaben sich quasi bis zum Abend die Klinke in die Hand. „Die Leute haben richtig Lust zu verreisen“, sagt Utke.

Und wohin zieht es die Kempener? Reiseziele in der Türkei, in Spanien und in Griechenland seien sehr beliebt, insbesondere bei Familien, die für den Urlaub in der Sonne durchaus auch hochwertige Klubanlagen auswählten, sagt die Fachfrau. Auf den weiteren Plätzen: Ziele in Portugal, Italien und Kroatien, „Ägypten ist auch beliebt, aber da macht man eher im Herbst Urlaub, dann ist es da nicht ganz so heiß.“ Gleichzeitig werden Kreuzfahrten immer beliebter, „da haben wir einen richtigen Boom.“ Schon jetzt seien Kreuzfahrten bis 2026 buchbar, und das werde auch schon rege genutzt, berichtet Utke. Denn wer einen bestimmten Kabinentyp wünscht, muss rechtzeitig reservieren.

Auch im Tui-Reisebüro an der Engerstraße bemerkt man, dass die Kempenerinnen und Kempener am liebsten in Richtung Sonne reisen. Die Urlaubsziele seien ganz verschieden, das Angebot vielfältig, berichtet Michael Meier vom Tui-Reisebüro. Familien wählten häufig Ziele in Griechenland oder der Türkei, weit oben auf der Favoriten-Liste steht nach wie vor Mallorca. Die meisten entschieden sich dabei für ein All-inclusive-Paket, sagt Meier, das sei mit Kindern sehr praktisch. Zudem spiele bei der Reise-auswahl auch das Geld eine Rolle, „die meisten achten auf den Preis“.

Das bestätigt Patricia Stiel vom First Reisebüro Esser an der Judenstraße. „All-inclusive-Reisen sind sehr beliebt, weil man dabei weit besser kalkulieren kann. Insbesondere mit Kindern ist All-inclusive praktisch. Der eine möchte dies, der andere das, und dann noch ein Eis. Hat man kein All-inclusive, sind die Nebenkosten der Reise sehr hoch. Bei Familien würde ich deshalb auch dazu raten. Wer hingegen individuell unterwegs sein möchte, Städte besucht, dem würde ich maximal Halbpension empfehlen.“

Beliebte Ziele sind nach wie vor die Balearen, insbesondere Mallorca, dicht gefolgt von Griechenland und den Kanaren, berichtet Stiel. Den größten Run bemerkt sie aber, wie ihre Kollegen auch, im Bereich der Kreuzfahrten: „Wahnsinn, wie groß die Nachfrage da ist. Und das betrifft alle Kreuzfahrten, egal ob Hochseereise oder Flusskreuzfahrt.“ Auch Familien buchten Kreuzfahrten, gern mit der „Aida, das ist dann wie Kluburlaub auf dem Wasser“, sagt Stiel. Warum Kreuzfahren so beliebt sind? „Man hat sein Hotelzimmer immer dabei“, sagt die Reiseexpertin, „man kann alles besichtigen, überall Stippvisiten machen, aber man muss das Zimmer nicht wechseln.“ Ohne Gepäck zu schleppen oder in neuen Hotels ein- und auszuchecken, lassen sich so in einem Urlaub gleich mehrere Länder erkunden.

Doch auch Stiel hat bemerkt, dass die Menschen verstärkt auf den Preis achten. Die Lust auf Reisen sei da, doch es werde alles teurer. Deshalb setzten Reiselustige immer häufiger auf Kompromisse, „dann fährt man eben nicht für 14 Tage weg, sondern nur für sieben oder acht Tage.“ Teilweise mache auch nur ein Teil der Familie einen kurzen Urlaub, „da kommen dann Mutter und Kind und buchen eine Reise für fünf Tage. Die Frage ist immer, wie man preislich auskommt.“

Auch Pauschalreisen sind Stiel zufolge zunehmend begehrt. Das sei nicht nur praktisch, weil man einen festen Ansprechpartner habe und sich um nichts kümmern müsse – es könne im Notfall auch deutlich sicherer sein. Das habe man zuletzt bei den Waldbränden auf den griechischen Inseln gesehen, so Stiel, „es ist doch schwieriger, wenn man ganz auf sich allein gestellt
ist.“