Wohnen, wo früher getankt wurde

Ausschuss segnet Plan des Viersener Investors ab.

Grefrath. Dort, wo noch Schuppen, eine alte Tankstelle und diverse andere Altbauten stehen, soll bald gebaut werden. Für das 3200 Quadratmeter große Grundstück an der Lobbericher Straße 6 plant der Investor Projekt Janissen aus Viersen einen Neubau von 25 frei finanzierten Eigentumswohnungen für Senioren.

Die dafür nötige Bebauungsplanänderung segnete der Grefrather Planungs- und Umweltausschuss jetzt ab und machte damit den Weg für das Projekt frei.

Bauamtsleiter Michael Räppel stellte das Konzept „Wohnen mit Service“ vor. Geplant ist es für den Bereich an der Ecke Lobbericher/Hinsbecker Straße — dort, wo es einst die Schreinerei Schmitz und eine Aral-Tankstelle gab. Nach Aussage der Investoren Hans-Wilhelm und Jens Janissen spielte die Lage der Immobilie eine Rolle.

Mit den Eigentümern der Flächen seien die Kaufverhandlungen laut Räppel auf einem „fortgeschrittenen Weg“. Im Eckbereich zur Hohe Straße hin — Teile dieser Fläche sind im Besitz der Gemeinde — soll die Baumaßnahme mit einer „Tagespflege für pflegebedürftige Menschen in Grefrath“ abgeschlossen werden. Mit im Boot seien dabei das Sozialamt und der Kreis Viersen.

Der Bebauungsplan (Gr 51) ist seit 1998 rechtskräftig und als Mischgebiet — das heißt Gewerbe und Wohnen — ausgeschrieben. Mit der Durchführung des geplanten Vorhabens verliert dieser Planbereich diesen „Misch-Charakter“ und verschiebt sich in Richtung allgemeines Wohngebiet. Diese „Neuordnung der überbaubaren Flächen“ ist laut Räppel zur Umsetzung des Vorhabens notwendig.

Zudem werden die Vorgaben wie Geschosszahl, Bauhöhe, Dachform und Stellplätze einer Prüfung unterzogen. Ein entsprechendes Vorkonzept gebe es bereits vom Investor. Vorgesehen ist eine zusammenhängende Bebauung mit Balkonen, Terrassen, Stellplätzen und Garagen. Die geplante Tagespflege schließt die Maßnahme ab. Räppel berichtete, dass es in den vergangenen Wochen diverse Gespräche mit dem Investor und dem Kreis Viersen gegeben habe.

Der Bauamtsleiter befürwortet die beschlossene Änderung des Bebauungsplanes. Allerdings machten Manfred Wolfers junior (CDU) und Bernd Bedronka (SPD) im Ausschuss deutlich, dass noch viele Fragen offen seien. Die sollen in den nächsten Monaten beantwortet werden — und zwar noch vor dem ersten Spatenstich. mb