Kreis wehrt sich gegen Abzocke-Vorwürfe
Besucher des Wanderwegs Galgenvenn hatten sich über Knöllchen beschwert.
Nettetal. Viele Besucher des Premiumwanderweges Galgenvenn waren am Wochenende verärgert. Ihr Ausflug endete mit einem „Knöllchen“. Die Stadt selbst hat bestritten, dafür verantwortlich gewesen zu sein. Und nun nimmt der Kreis Viersen dazu Stellung: Man habe am Sonntag von 13 bis 18.30 Uhr zwei Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde ins Galgenvenn geschickt. Der Grund war die Befürchtung des Naturparks Schwalm-Nette, dass wegen des schönen Herbstwetters ein Park-Chaos im Naturschutzgebiet rund um die Gaststätte „Galgenvenn“ drohe. Und genau dieses Chaos hätten die Mitarbeiter dann auch vorgefunden: Rund um die Knorrstraße sei es am Sonntag so voll gewesen, dass es dort für die Autos kein Vor und Zurück mehr gab.
„Autofahrer hatten nicht nur entlang der Straße geparkt, sondern auch auf Wiesen und sogar zwischen Waldbäumen“, sagt Kreispressesprecher Markus Wöhrl: „Die Kollegen sind aber auch gegen nicht angeleinte Hunde oder Reiter ohne Reitkennzeichen vorgegangen.“ Oft blieb es bei Ermahnungen. Es wurden aber auch Verfahren eingeleitet, die jetzt ausgewertet werden. Wahrscheinlich müssen die meisten mit Verwarnungsgeldern im Bereich zwischen zehn und 40 Euro rechnen.
Wöhrl widerspricht Abzocke-Vorwürfen: „Es geht uns nicht darum, Wanderer anzulocken und abzukassieren. Wir müssen aber im Naturpark die schwierige Gratwanderung zwischen Tourismus und Naturschutz hinbekommen. Der Naturpark ist auch deshalb so beliebt, weil wir die Natur konsequent schützen.“
Der Kreis Viersen erinnert deshalb noch einmal daran, dass in Schutzgebieten — gekennzeichnet mit einem grünen Dreieck samt Adler — generell nicht abseits der Wege geparkt oder gewandert werden darf. Um das in Zukunft für alle noch deutlicher zu machen, will die Stadt Nettetal einige Straßenränder mit Flatterband absperren. Der Kreis Viersen selbst sei gleichzeitig darum bemüht, den Wanderern in Zukunft alternative Parkplätze aufzuzeigen. Der Naturpark rät den Autofahrern, einen anderen Startpunkt für den Premiumwanderweg zu wählen, zum Beispiel bei Heidhausen. Red