Viersen plant Fällungen und Neupflanzungen

Fichtenbestände im Wald werden reduziert. Andernorts werden 1000 neue Bäume gepflanzt.

Foto: Kerstin Lentz

Viersen. Der Viersener Ausschuss für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz hat mehrere forstwirtschaftliche Maßnahmen für das kommende Jahr beschlossen. „Es werden schwerpunktmäßig Durchforstungen der Fichtenbestände auf dem Hohen Busch und den Süchtelner Höhen durchgeführt“, sagt Stadtförster Rainer Kammann. Dies diene der Stabilisierung der noch vorhandenen Fichtenreinbestände.

Diese sollen allerdings in den kommenden Jahrzehnten abnehmen. „Fichten und Lärchen sind am Niederrhein nicht standortgemäß“, erklärt die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper. In den meisten Fichtenbeständen wurden in den vergangenen 30 Jahren bereits Laubhölzer wie Buche, Hainbuche und Linde unterpflanzt. Fichten und Lärchen werden bei Wiederaufforstungen durch Douglasien und Küstentannen ersetzt.

Bei den Durchforstungen kommt ein sogenannter Harvester zum Einsatz. „Die Maschine fällt komplette Bäume, arbeitet sie auf und sortiert das Holz“, sagt Kammann. Damit seien besonders präzise Fällungen möglich, Bodenschäden würden auf ein Minimum reduziert. Das Holz verkauft die Stadt, um den Zuschussbedarf des Forstbetriebs zu senken. Die letzte Maßnahme dieser Art wurde vor zehn Jahren durchgeführt.

Die Planung sieht einen Holzeinschlag von 1346 Festmetern vor. Für dieses Jahr waren noch 1893 Festmeter festgesetzt worden.

In den Viersener Waldflächen, die von der Stadt betreut werden, nimmt die Holzmenge jährlich um rund 2500 Festmeter zu. Der Wald wächst also. „Wir nutzen im Rahmen von Durchforstungen deutlich weniger als den jährlichen Zuwachs und arbeiten mehr als nur nachhaltig“, sagt der Stadtförster.

In der Ausschusssitzung ging es auch um die Pappeln am Bebericher Grundweg in Viersen. Dort wurden bereits 17 gefällt — nicht nur aufgrund ihres Alters, sondern auch bedingt durch Sturmtief Ela im Frühjahr 2014. Gerade einmal fünf der Pappeln waren unbeschädigt und konnten erhalten bleiben. „Die landschaftsprägenden Strukturen der Pappelreihen sollen wieder hergestellt werden“, sagt Rainer Kammann. So sieht es der Landschaftsplan vor.

Außerdem sollen im kommenden Jahr rund 1000 Bäume kleinflächig angepflanzt werden. Sie sollen als Ersatz für ausgefallene Pflanzen der vergangenen Jahre dienen.

Ein Thema, das nicht im Ausschuss behandelt wurde, beschäftigt den Förster jedes Jahr aufs Neue: wilde Müllberge. „Die Leute entsorgen gerne ihre Grünabfälle, Sperrmüll oder Baumaterialien in der freien Natur“, sagt Kammann. Der Stadtförster kennt die beliebten Ablagestellen. Eine liegt knapp 250 Meter Luftlinie von der Abgabestelle in Süchteln entfernt: „Die ,Krönung’ waren 112 Staubsauger, die wir entlang eines Weges im Naturschutzgebiet gefunden haben“, schildert Kammann. Die Stadt musste sie fachgerecht entsorgen — auf Kosten des Steuerzahlers.