Landeskriminalamt trainiert Sprengkommandos in Elmpt

Die Detonationen waren am Montag weithin zu hören.

Foto: Müller-Bringmann

Niederkrüchten. Eine Sondertruppe des Landeskriminalamts (LKA) trainiert auf dem früheren Gelände der Briten in Elmpt, wie man explosive Stoffe zur Sprengung bringt. Dies erläuterte Heidi Conzen, Sprecherin des LKA, gestern auf Anfrage. Detonationsgeräusche waren am Montag in Elmpt mehrfach zu hören, auch in der vergangenen Woche hatte es Sprengungen auf dem Gelände gegeben.

Beim LKA ist die Tatortgruppe Sprengstoff/Brand (TOG) beheimatet. Sie unterstützt Polizeibehörden, wenn beispielsweise an Tatorten Sprengstoffe gefunden werden, kümmert sich um den sicheren Abtransport der explosiven Stoffe oder, wenn der Transport nicht möglich ist, um die Sprengung. Für die Ausbildung der Kollegen sei es nötig, solche kontrollierten Sprengungen zu üben — wie jetzt in Elmpt geschehen: „Sie trainieren, damit es im Ernstfall klappt“, so Conzen.

Aktuell liege dem LKA eine Genehmigung des Kreises Viersen vor, dadurch sei auch die Gemeinde Niederkrüchten informiert gewesen, so Conzen. Freiwillig habe das LKA zudem vorab die Kreisleitstelle der Feuerwehr und die Leitstelle der Polizei informiert. Freiwillig habe das LKA auch die Gemeindeverwaltung Niederkrüchten informieren wollen, doch dort sei niemand ans Telefon gegangen.

Nachdem am Montag die Sprenggeräusche zu hören waren, hatte Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) via Facebook den Bürgern mitgeteilt, dass es sich dabei um kontrollierte Spreng-Übungen handele und für Anwohner keinerlei Gefahr bestehe.

Wassong hatte am Montag gesagt, er sei „nicht glücklich“ damit, dass die Gemeinde nicht vorab informiert worden sei, sondern nachfragen müsse, wenn besorgte Bürger im Rathaus anriefen. Die Gemeindeverwaltung wolle bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) vorsprechen, damit die Gemeinde künftig vorab informiert werde. Diese Vereinbarung habe die Gemeinde nun mit der Bima getroffen, teilte Wassong gestern bei Facebook mit. Ein Sprecher der Bima bestätigte gestern, dass sowohl die Bima als auch der Kreis Viersen die Sprengungen genehmigt habe.

Nach dem Abzug der Briten fiel die Fläche zurück an den Bund, für den sich jetzt die Bima um das Gelände kümmert. Dort sind in einer zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes (ZUE) derzeit 251 Flüchtlinge untergebracht. Bei ihnen handelt es sich um sogenannte vulnerable Personen, das sind Familien, Frauen und Kinder.

Conzen zufolge seien die Sprengübungen genehmigt worden „mit dem Wissen, dass dort Flüchtlinge untergebracht sind“. Allerdings trainiere das LKA ausschließlich innerhalb des Flugzeug-Shelters und nur mit kleinen Spreng-Einheiten.