Das Programm der Nettetaler Literaturtage Ein Sachbuch übers Küssen und Elke Heidenreich übers Altern

Nettetal · In rund einem Monat finden die 14. Nettetaler Literaturtage statt, mit sechs verschiedenen Veranstaltungsorten. Der Vorverkauf läuft. Wir geben einen Überblick über alle Werke und Termine.

Auf dem Foto von links: Fabian Matussek, Andrea Küppers-Hermsen, Andrea Jansen und Iris Schulz, Leiterin Stadtbücherei.

Foto: Heribert Brinkmann

Die 14. Nettetaler Literaturtage vom 29. September bis 13. Oktober bieten 13 Lesungen an sechs Orten. Der Vorstand des Vereins Nettetaler Literaturtage verspricht viel: „Ein Wiedersehen mit Elke Heidenreich, ein Sachbuch zum Thema Küssen, den Preisträger des Deutschen Krimipreises 2023, italienische Lieder, Gedichte und eine unverwechselbare Radiostimme.“ Am Dienstag, 27. August, stellten es Andrea Jansen, Fabian Matussek, Iris Schulz und Andrea Küppers-Hermsen in der Stadtbücherei in Breyell vor.

Das bunte Programm eröffnet Elke Heidenreich, die seit 2003 bereits mehrfach Gast in Nettetal war. Am Sonntag, 29. September, kommt sie um 17 Uhr in die Kulturaula der Realschule Kaldenkirchen. Sie bringt zwei Bücher mit: Den aktuellen Bestseller „Altern“ und ihre Reisegeschichten „Ihr glücklichen Augen“. Die 81-Jährige hat sich mit dem Altern beschäftigt und stellt absolut gelassen fest: „Das meiste ist vollkommen unwichtig. Man sollte einfach atmen und dankbar sein.“

Ein Buch, „das jede Seele heimwärts führt“, ist der Debutroman „Mühlensommer“ von Martina Bogdahn, am Montag, 30. September, 19 Uhr in der Stadtbücherei. Warmherzig und humorvoll erzählt die Autorin aus der bayrischen Provinz, von einem Leben in zwei Welten, von einer Jugend auf dem Land und der Flucht in die Stadt. Ein Unfall des Vaters lockt das Erzähl-Ich zurück auf den Bauernhof der Kindheit. Im Zentrum stehen starke Frauenfiguren.

Schlag auf Schlag geht es am 1. Oktober um 19 Uhr in der Stadtbücherei weiter. Uwe Wittstock stellt sein Buch „Marseille 1940“ vor. In der französischen Mittelmeerstadt treffen sich die Wege zahlreicher Exil-Schriftsteller. Der Amerikaner Varian Fry wird für sie zum Fluchthelfer in die Freiheit.

Eine Zeitreise zurück ins Deutschland von 1962 ist Elfi Conrads Buch „Schneeflocken wie Feuer“. Die 80-jährige Dora erinnert sich, wie sie als 17-Jährige ihren Musiklehrer verführen wollte. Dinçer Güçyeter moderiert die Lesung am 2. Oktober, 19 Uhr, in der Alten Kirche. Wolfgang Schiffer, geboren 1946 in Lobberich, stellt am 3. Oktober seinen neuen Lyrikband „Ich höre dem Regen zu“ in der Stadtbücherei vor. Unvergessen ist sein erster Lyrikband „Dass die Erde einen Buckel werfe“.

Am 4. Oktober erzählt der bekannte Radio-Moderator Jörg Thadeusz aus dem Kohlenpott der 50er Jahre. „Steinhammer“ ist der Titel, die Stadtbücherei wieder Lese-Ort.

Am Sonntag, 6. Oktober, geht es um 17 Uhr in die Alte Fabrik in Kaldenkirchen. Dort führt Eric Pfeil mit „Ciao amore, ciao“ als einem unterhaltsamen und sinnlichen Reiseführer musikalisch durch Italien – Gastland der Buchmesse 2024.

Jasmin Schreiber ist Biologin, Schriftstellerin und Wissenschaftsjournalistin. Ihre Bücher landen regelmäßig auf der Bestsellerliste. „Endling“ handelt im Jahr 2041. Mit diesem Buch ist ihr ein kritischer Abenteuerroman, eine berührende Familiengeschichte und eine feministische Utopie gelungen. Immer mit dabei Endling, eine Schnecke, das letzte Exemplar seiner Art: am 7. Oktober, 19 Uhr, in der Biologischen Station an den Krickenbecker Seen.

Am 8. Oktober klärt Kommunikationswissenschaftler Hektor Haarkötter in der Stadtbücherei über das „Küssen“ auf.

Mit einem Schelmenroman kommt Emanuel Bergmann am 9. Oktober ins Theater unterm Dach. Es geht um eine „Amour fou“ zwischen einem bekannten Filmkritiker und einer verführerischen Französin. „Tahara“ ist ein temporeicher Roman über Lügen und die Liebe.

„Toxische Pommes“ ist das Pseudonym von Irina, einer Juristin in Wien. Auf TikTok und Instagram hat sie Hunderttausende Follower. Als Kind flieht sie aus Jugoslawien nach Österreich. Ihr Ziel, die perfekte Migrantin zu werden, schildert sie selbstironisch lakonisch: 10. Oktober in der Alten Fabrik.

Am 11. folgt Andreas Pflüger mit seinem Krimi „Wie Sterben geht“. Dafür gabs den Deutschen Krimipreis 2023.

Hans K. Matussek spricht am 13. Oktober über Kafka und Thomas Mann.

Und als Extra gibt es bereits am 23. September, 19 Uhr, die Lesung des Isländers Sjón aus dem Gedichtband „Nachtarbeit“. Bekannt ist er für seine Songtexte für Björk.