Sichere Schulwege in Nettetal Hol- und Bringzonen für Elterntaxis sind eingerichtet
Nettetal · Um das Problem der Elterntaxis zu entschärfen und den Schulweg für Grundschüler sicherer zu machen, sind an der katholischen Grundschule in Lobberich Hol- und Bringzonen eingerichtet worden.
Ganz schön viel los rund um die Schulen: Am kommenden Mittwoch sind die Sommerferien vorbei. Ab dem 21. August herrscht für die Grundschulklassen zwei, drei und vier wieder Schulalltag, auch die Erstklässler werden an der katholischen Grundschule (KGS) an der Sassenfelder Straße in Lobberich am Donnerstag, 22. August, eingeschult. Natürlich sind Mütter und Väter darauf bedacht, dass ihre Kinder den Weg zur Schule kennen und auch unbeschadet zur Schule hin und genauso auch wieder nach Hause kommen.
Da viele Eltern auf Nummer sicher gehen wollen, bringen sie ihre Kinder mit dem Auto bis zur Eingangspforte der Schule und holen sie von dort auch wieder ab. Zu den Kernzeiten ist Chaos programmiert. Viele ahnen nicht, dass gerade die hohe Konzentration des Autoverkehrs zu kritischen Situationen für die jungen Verkehrsteilnehmer führen kann.
Zum Mobilitätskonzept der Stadt Nettetal gehöre auch die Einrichtung einer Hol- und Bringzone vor den Schulen, betont Nettetals Bürgermeister Christian Küsters (Grüne) rechtzeitig vor dem Schulstart. Dort können die Autos halten, die Kinder steigen aus und gehen die weniger Meter zu Fuß zur Schule. „Grundsätzlich soll so die Sicherheit für die Kinder verbessert werden“, fasst Susanne Dückers, Rektorin der KGS, zusammen. „Elementar ist auch die Erfahrung für die Schulkinder, den Schulweg zu Fuß zu laufen“, ergänzt Daniela Michiels, Verkehrssicherheitsberaterin bei der Polizei.
Wenn allerdings die Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden, entstehen Konfliktsituationen: einerseits im Kreuzungsbereich Windmühlenweg/Mühlenstraße, der auch als Abkürzung zum Fenlandring genutzt wird, andererseits vor der Schule im Bereich der Verkehrsinsel, wo Schülerlotsen ehrenamtlich unterstützen. Kinder seien noch keine vorausschauenden, umsichtigen Verkehrsteilnehmer, sagt Michiels.
Die Verkehrssicherheitsberaterin hatte schon beim Fahrradtraining rund um den Schulbereich festgestellt, wo den Kinder hier oft die Vorfahrt genommen wurde. Um Autofahrer zu sensibilisieren, wurden in den entsprechenden Bereichen sogenannte Haifischzähne auf die Fahrbahndecke gebracht.
An der unmittelbaren Umgebung der katholischen Grundschule an der Sassenfelder Straße wurden nun drei dieser Hol- und Bringzonen eingerichtet, an denen jeweils ein eingeschränktes Halteverbot zu festgelegten Zeiten gilt. Das teilte Sophie Kohlen vom städtischen Ordnungsamt mit. Die erste und die zweite befinden sich direkt am Neubau des Nettetaler Krankenhauses. Dort, gleich nach der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr auf die Sassenfelder Straße, erkennt man die beiden Schilder für die Elternhaltestellen an zwei Parkbuchten. Von dort aus gehen die Kinder bis zu der Stelle, wo sie von den Schülerlotsen sicher auf die andere Straßenseite gebracht werden. Die Parkplätze direkt an der Schule sind dem Lehrerkollegium vorbehalten.
Eine dritte Zone wurde auf der Sassenfelder Straße auf der Schulseite eingerichtet. Auf einer Länge von etwa 15 Metern können drei Autos gleichzeitig halten, um die Kinder sicher aus dem Auto aussteigen zu lassen – auf dem Bürgersteig schulseitig. Die Kinder müssen auf dem Weg zum Eingangsbereich der Schule keine Straße mehr überqueren. Das Gleiche gilt auch für den Weg zurück ins Auto.
Susanne Dückers hat die Elternschaft per Mail vorab informiert, auf welche Neuerungen sich die Eltern ab dem kommenden Schuljahr einstellen müssen. Bei dieser Gelegenheit hatte sie auch wichtige Tipps parat: So soll der Tornister beim Kind bleiben und nicht im Kofferraum verstaut werden. Und: Das Kind soll immer auf der Gehwegseite aussteigen. Das Kollegium werde in der Anfangsphase unterstützen und auch optisch auf die Zonen hinweisen.
Die Wirkungsweise der Hol- und Bringzonen hatte Insa Weisz vom städtischen Bereich Mobilität der Politik im Planungsausschuss am Beispiel der Hinsbecker Grundschule vorgestellt. Auch an anderen Schulen in Nettetal soll geprüft werden, ob Zonen dort infrage kommen.