Platz für neue Unternehmen Ein deutsch-niederländischer Gewerbepark für Nettetal

Nettetal · An der A61-Anschlussstelle „Nettetal West“ entsteht auf 24.000 Quadratmetern ein deutsch-niederländischer Gewerbepark. Das Angebot richtet sich schwerpunktmäßig an Unternehmen aus dem Nachbarland.

Mark Hoster (Bouwbedrijf United), Christoph Kamps und Hans-Willi Pergens (Stadt Nettetal), Christian Küsters (Bürgermeister), Mahdia Nikmohamadian (Swiss Allure) und Kerstin Duve (Stadt Nettetal) auf dem Gelände des neuen Gewerbeparks. Foto: Stadt Nettetal

Foto: Stadt Nettetal

An niederländische Firmen, die in ihrem Land bereits erfolgreich sind und jetzt in Deutschland weiter expandieren wollen, richtet sich der neue Gewerbepark im Gewerbegebiet Nettetal-West. Auf rund 24.000 Quadratmetern plant der Venloer Generalunternehmer Bouwbedrijf United insgesamt zehn Gewerbegebäude. Das teilte die Stadt Nettetal jetzt mit.

Angeboten werden einheitlich gestaltete und moderne Hallen zwischen 250 und 4.000 Quadratmeter, jeweils mit integrierten Büroflächen. Zusätzlich gibt es Flächen für drei eigenständige Gastronomiebetriebe. Alle Objekte sind auf Energieeffizienz und nachhaltige Materialverwendung sowie für innovative Lösungen wie Solarenergie und Wasserrückgewinnung ausgelegt.

Der Gewerbepark liegt an der neuen Stichstraße der Montel-Allee und direkt an der A61-Anschlussstelle „Nettetal-West“. Er hat eine einheitliche und anspruchsvolle Architektur, wozu eine gemeinsame Farbgestaltung, Gründächer, Fassadenbegrünung sowie prägende Glas- und Holzelemente zählen. Die Gastronomiebereiche erhalten gemeinsame Parkplätze sowie eigenständige Räumlichkeiten mit Außen- und Dachterrassenflächen.

Bouwbedrijf United erstellt den Gewerbepark im Auftrag des niederländischen Unternehmers Mahdia Nikmohamadian, der das Grundstück von der Stadt erworben hat. Nikmohamadian wird mit seiner Firma „Swiss Allure“ in den Gewerbepark umziehen. „Nettetal-Kaldenkirchen ist ein idealer Standort für niederländische Firmen, die nach Deutschland expandieren möchten“, sagt Nikmohamadian und ergänzt, „aber natürlich sind auch deutsche Betriebe herzlich willkommen“.

Die ersten Mieter stehen bereits fest, darunter zwei der drei Gastronomiebetriebe. Zurzeit wird noch am Bauantrag gearbeitet, parallel erfolgt die Vermarktung der Flächen. Baubeginn soll Ende des Jahres sein. Mitte 2025 sollen die ersten Firmen in den neuen Gewerbepark einziehen. Bürgermeister Christian Küsters freut sich über das internationale Projekt: „Schon heute nutzen zahlreiche niederländische Firmen unsere Grenzlage und haben sich erfolgreich im deutschen Markt etabliert“.

Der Gewerbepark ist nicht die einzige größere Neuansiedlung in Kaldenkirchen. Ende vergangenen Jahres hat am Herrenpfad Süd der Logistik-Dienstleister Advanced Supply Chain (ASC) seinen Betrieb auf mehr als 21.000 Quadratmetern aufgenommen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Yorkshire und in Nettetal immerhin 69 Millionen Euro investiert. In Kaldenkirchen bearbeitet und wickelt es Retour-Pakete von Onlinehändlern ab. Bis Ende 2026 sollen 400 Mitarbeiter eingestellt sein. Für die Niederlassung in Nettetal, so Manager Simon Sexton, habe unter anderem die gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Wirtschaftsförderung und die Nähe zur A 61 gesprochen. Eine Lage, die nur ein kleines Stück entfernt auch das Logistikunternehmen Cargobeamer schätzt, das in Kaldenkircher Container von der Straße auf die Schiene und umgekehrt umschlägt und seinen Terminal gegenüber dem Personenbahnhof Kaldenkirchen demnächst ausbauen will. Platz für weitere neue Unternehmen ist in Kaldenkirchen aber auch noch, wenn der neue deutsch-niederländische Gewerbepark steht. Allein im Gebiet Nettetal-West wären nach Angaben eines Stadtsprechers weitere 2,8 Hektar für Ansiedlungen verfügbar. Weitere drei Hektar kämen „perspektivisch“ hinzu. Dabei handelt es sich um ein Areal nordwestlich der Montel-Allee, mit dem sich auch der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung befasst hat. In diesem Bereich befindet sich Wohnbebauung, die verschwinden und in der Nähe ansässigen Firmen Erweiterungsfläche und auch Platz für neu anzusiedelnde Unternehmen schaffen soll. Dem Wunsch der Stadtverwaltung, dafür einen Bebauungsplan aufzustellen und diesen dann öffentlich auszulegen, hat der Rat entsprochen.