Städtebauförderung in Nettetal Land NRW gibt Millionen für Kaldenkirchen
Nettetal-Kaldenkirchen · Fußgängerzone, Marktplatz, Bürgerhaus – alles das soll von Fördermitteln profitieren, die Nettetal von der Landesregierung erhält. Mit dem Geld soll der Ortskern von Kaldenkirchen aufgehübscht werden.
Nicht das Rad neu erfinden und alles umkrempeln, sondern Bewährtes aufnehmen und zukunftsfähig machen, das hat sich die Stadt Nettetal auf ihre Fahnen geschrieben. Und das soll nun im Ortsteil Kaldenkirchen unter dem Motto „Starkes Kaldenkirchen, mit Tradition und Vielfalt in die Zukunft“ anlaufen. Die Stadt Nettetal ist mit ihrem Ortsteil Kaldenkirchen in die Städtebauförderung des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW aufgenommen worden – das heißt: Es wird viel Geld für Kaldenkirchen investiert.
Knapp 14 Millionen Euro sollen in die Grenzstadt fließen. Finanziert werden sollen dadurch der Umbau des Bürgerhauses, die Umgestaltung der Innenstadt sowie eine Aufwertung des Marktplatzes. Im Rahmen der integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepte in der Städtebauförderung sollen darüber hinaus weitere kleinere Maßnahmen umgesetzt werden. Aufgrund der Höhe der Summe muss europaweit ausgeschrieben werden. „Wir fangen jetzt an die Ausschreibungen vorzubereiten, damit wir im kommenden Jahr mit den Planungen beginnen können“, sagt Markus Grühn, Geschäftsbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen der Stadt Nettetal. Er geht insgesamt von einem Zeitfenster von acht Jahren aus, bis die für Kaldenkirchen vorgesehenen Maßnahmen abgeschlossen sind.
Los geht es mit dem Bürgerhaus, für das als erstes im Rahmen der Ausschreibung ein Architekt gefunden werden muss. „In unserem Bürgerhaus hängt an der Wand der Spruch ,Stätte der Begegnung’. Und genau das soll es wieder werden. Der Saal in der ersten Etage wird zwar für Veranstaltungen gut nachgefragt, aber früher erfreute sich der Saal im zweiten Obergeschoss ebenso einer großen Nachfrage für die unterschiedlichsten Events. Da war immer etwas los“, sagt Elvire Kückemanns vom Bürgerverein Kaldenkirchen, der das Bürgerhaus betreut.
„Kaldenkirchen ist gut belegt. Aber einige Dinge sind in die Jahre gekommen, die nun zukunftsfähig gemacht werden müssen und dazu gehört auch das Bürgerhaus“, sagt Bürgermeister Christian Küsters. Vor dem Hintergrund, dass es unter Denkmalschutz steht, ist eine sorgsame Vorgehensweise gefordert. Zum einem soll das alte Gebäude energetisch saniert und barrierefrei gemacht werden. Das ist bislang nämlich nicht der Fall. Mit einer Umgestaltung im Inneren, bei der sich Grühn auch Dachgauben vorstellen könnte, um den Saal im zweiten Obergeschoss attraktiver zu gestalten, möchte die Stadt auch eine erweiterte Klientel ansprechen, zu der unter anderem die Studenten gehören, die in Kaldenkirchen wohnen. „Wir würden auch gerne die Öffnungszeiten der Bücherei im Erdgeschoss neben dem Bürgerzentrum ausdehnen“, sagt Küsters. Dies wäre möglich, wenn im Zuge der Förderung das System einer Selbstausleihe installiert würde, deren Zeiten dann an das Bürgerbüro angepasst wären.
Für das Bürgerhaus an sich sind Fördergelder in Höhe von drei Millionen beantragt. Vor dem Hintergrund, dass die Kaldenkirchener Innenstadtfläche unter Denkmalschutz gestellt werden soll, ist auch im Bürgerhaus eine vorsichtige und angepasste Gestaltung gefordert, die die bestehenden Qualitäten hervorhebt und unterstützt. Gut beschattete Räume schaffen, die auch im Sommer Aufenthaltsqualität bilden, wobei der bestehende Baumbestand eine große Rolle spielt, ist nur einer der Punkte.
Beim Marktplatz ist eine Gestaltung vorstellbar, die dort auch einen attraktiven Wochenmarkt ermöglichen könnte. In diesem Zusammenhäng betont Küsters, wie wichtig der Stadt die Bürgerbeteiligung ist. „Die Bürger wollen sich einbringen und gehört werden und dem wollen wir mit Bürgerwerkstätten und -beteiligungen entgegen kommen“, sagt Küsters. Noch in diesem Jahr ist eine entsprechende Bürgerbeteiligung geplant. Der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest.