Diskussion mit Nettetals Stadtwerke-Chefs Haushaltskunden werden bei Gasmangellage geschützt

Nettetal · Erste Maßnahmen, den Gasverbrauch in Nettetal zu senken, sind bereits ergriffen. Doch das sind nur kleine Einschränkungen. Womit die Stadtwerke rechnen.

Die Frauen Union hatte Stadtwerke-Chefs eingeladen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Wird es im Winter eine Gasmangellage geben? Wie sieht es 2023 mit der Gasversorgung aus? Fragen, die wohl jeden Haushalt bewegen, alleine schon der gestiegenen Kosten wegen. Die Frauen Union Nettetal hat sie aufgegriffen und in der Alten Fabrik in Kaldenkirchen jetzt zum Thema einer Diskussionsveranstaltung gemacht. Aufs Podium eingeladen waren zwei, die sich mit der Lage in Netttetal auskennen sollten: Norbert Dieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Nettetal und Prokurist Harald Rothen standen Gaby Glatz, Vorsitzende der Frauen Union, sowie den Besuchern Rede und Antwort.

Die Zuhörer interessierte besonders, ob sie diesen Winter frieren müssen. Dieling versuchte zu beruhigen. „Die Lage ist angespannt, die Gasversorgung aber stabil“, sagte der Stadtwerke-Chef. Und: Einen Gasmangel werde es in diesem Winter vermutlich nicht geben, doch die Situation bleibe auch im nächsten Jahr angespannt und das Preisniveau hoch. „Das liegt daran, dass Russland in den ersten fünf Monaten noch Gas geliefert hat und ein großer Teil davon eingespeichert werden konnte. Das wird un 2023 fehlen, wir müssen auf die uns zur Verfügung stehenden Quellen zurückgreifen“, sagte Dieling.

In Deutschland wurde am 23. Juni die Alarmstufe des Notfallplanes Gas ausgerufen. Diese fordert Haushalte und Unternehmen auf, Gas einzusparen. Doch was tun die Stadtwerke Nettetal? Im August wurde im Nettebad der Warmbadetag eingestellt, Becken- und Raumtemperatur um zwei Grad gesenkt, Dampfbad und Massagedüsen werden nur noch bei Bedarf eingesetzt. Auch im Saunapark Finlantis wurden die Temperaturen in den Saunen heruntergeregelt, der Außenpool wird nicht beheizt , die Beleuchtung ist auf LED umgestellt.

Dieling betonte, dies alles seien kleine Komforteinbußen. „Kommt es zu einer Gasmangellage, folgt eine Gasrationierung. Dabei wird zwischen zwei Kundengruppen, den geschützten und nicht geschützten, unterschieden“, erklärte der Geschäftsführer. Unter die geschützten Kunden fallen alle Haushaltskunden, auch grundlegende soziale Dienste und Fernwärmeanlagen sind zunächst vor einer Rationierung geschützt. „Industrielle Großverbraucher müssen bei einer Gasmangellage als erste ihren Betrieb herunterfahren oder ganz einstellen. Die Folge wären Produktionsausfälle, unterbrochene Lieferketten, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit.“ Deswegen sollte jeder Haushalt Gas einsparen.