Paten für Jugendliche gesucht
Besondere Unterstützung in der Ausbildung ist nötig.
Nettetal. „Wenn Jugendliche in der Ausbildung keine Leidenschaft zeigen, kommen sie nicht weit“, sagte Tahir Yavuz (Foto) und forderte: „Wir brauchen dringend Ausbildungspaten.“ Der Vorsitzende des Integrationsrats begründete am Dienstag im Kaldenkirchener DRK-Generationentreff seinen Vorstoß: „Wenn wir Jugendlichen Perspektiven eröffnen, dann entwickeln sie auch die nötige Leidenschaft, Ziele zu erreichen.“
Für Jugendliche vornehmlich ausländischer Herkunft, die mit Ach und Krach einen Schulabschluss geschafft haben, sei es schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Wenn es dann noch an Sprachkenntnissen hapere, fehle oft die Motivation und Einsicht, die Lehre gut zu Ende zu bringen, schilderte Yavuz das Problem. Ausbildungspaten könnten da helfen, indem sie die Jugendlichen begleiten, vor allem, wenn diese „keinen Bock haben“.
Fürs Projekt warb auch Streetworker Friedel Plöger: „Jugendliche brauchen eine inhaltliche Unterstützung, bei mangelnden Sprachkenntnissen sozusagen eine ganzheitliche Begleitung.“ Andreas Zorn vom DRK-Familienzentrum Lobberich ergänzte: „Wir müssen auch in den Betrieben nach Paten gucken.“
Dass der Integrationsrat mit Beharrlichkeit seine Ziele erreichen kann, zeigte das Beispiel Sprachförderung. Oft hatte Yavuz Handlungsbedarf angemahnt. Mittlerweile sind, so wurde berichtet, der Sprachunterricht für ausländische Mütter und die Sprachförderung für Jugendliche gut angelaufen.
Als Voraussetzung fürs Ehrenamt des Ausbildungspaten nannte Yavuz den rund 50 Teilnehmern des Treffens: die Bereitschaft, drei Jahre lang mindestens alle zwei Monate mit dem oder den anvertrauten Jugendlichen und mit dem Ausbildungsbetrieb „gründliche Gespräche zu führen“. Mindestens sechs Paten seien für Nettetal nötig, dazu jeweils Stellvertreter etwa während des Urlaubs: „Wir brauchen also zwölf Paten.“ jbh