Neuer Kreisarchiv-Wettbewerb startet
Nach dem Architekten-Wettbewerb wird ein Kunstwerk gesucht, das das Archiv aufwerten soll.
Dülken. Das Dach ein massiger rötlicher Steinquader, statt abschottender Außenwände ellenlange Fensterreihen: Mit diesem Entwurf für das neue Kreisarchiv überzeugte das Krefelder Büro DGM Architekten im vergangenen Jahr die Jury. Nach dem Architektenwettbewerb hat der Kreis Viersen jetzt wieder einen Wettbewerb gestartet. Diesmal gesucht: ein Kunstwerk, das vor oder im Kreisarchiv am Ransberg in Dülken installiert werden soll. Ab sofort können sich professionelle Künstler bewerben, sie müssen jedoch einige Vorgaben erfüllen.
Im Dezember 2017 schlossen Kreis und Wettbewerbssieger den Architektenvertrag für den Bau des neuen Kreisarchivs. Bis Ende 2020 soll es fertig sein. Der Kreis rechnet mit knapp neun Millionen Euro Gesamtbaukosten und mehr als fünf Millionen Euro Fördergeld vom Land NRW. Das Gebäude soll nach dem Prinzip der zirkulären Wertschöpfung errichtet werden, Vorbild ist das Rathaus in Venlo. Ziel ist etwa, dass im Kreisarchiv mehr Energie erzeugt als verbraucht wird. Beim Bau soll so wenig Müll wie möglich anfallen, genutztes Material also am besten wiederverwertbar sein.
„Wir wollen unser Kreisarchiv als offenes Haus gestalten und dort den Nutzern Geschichte und zirkuläre Wertschöpfung ‚zum Anfassen‘ bieten“, sagt Landrat Andreas Coenen (CDU). „Das Kunstwerk am oder im neuen Kreisarchiv kann diese Anliegen aus einem ganz anderem Blickwinkel unterstützen und erlebbar machen.“
Die Sparkassenstiftung „Natur und Kultur“ Kreis Viersen der Sparkasse Krefeld habe den geplanten Neubau zum Anlass genommen, Stiftungsgelder zur Realisierung eines Kunstwerks bereitzustellen, informiert die Kreisverwaltung. Das Archiv verfolge den Gedanken: „Zukunft braucht Herkunft“, es bewahre den Schatz des Kreises Viersen — seine dokumentierte Geschichte — sicher auf. „Andererseits öffnet es sich für Forscher und Besucher und lädt dazu ein, Geschichte zu entdecken, über sie ins Gespräch zu kommen und sich mit ihr positiv zu identifizieren.“ Künstler, die an dem Wettbewerb teilnehmen möchten, müssen eine Kostengrenze einhalten. Herstellung, Material, Honorar: Für alles zusammen sollten nicht mehr als 91 500 Euro brutto ausgegeben werden.
Ende Januar 2019 soll feststehen, welches Kunstwerk am Ransberg realisiert wird.