Platzt der Konsens um die Förderschulen?

Alleingang der Viersener Gereonschule gefährdet die Zukunft der Standorte in den anderen Städten des Kreises.

Kreis Viersen. Mit großer Sorge registrieren die derzeitigen Träger der Förderschulen im Kreis die Diskussionen um die zukünftige Entwicklung der Gereonschule in Viersen. In Kreisen der Elternschaft sowie im Kreistag wird derzeit diskutiert, die Gereonschule auch nach den beabsichtigten Trägerwechseln an den Kreis Viersen als selbstständige Förderschule für Sprache erhalten zu wollen.

Damit werde der bisherige Schulkonsens zwischen den Trägern der Förderschulen und dem Kreis Viersen aufgekündigt, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der zuständigen Beigeordneten der Städte Kempen, Nettetal, Viersen und Willich sowie der Gemeinde Schwalmtal. „Es war das erklärte Ziel der bisherigen Planungen, dass durch die Trägerwechsel ein dezentrales ortsnahes Förderschulwesen im Kreis Viersen erhalten bleiben soll“, heißt es.

Mit dem Herausbrechen der Gereonschule aus der neuen Struktur würden jedoch so viele Förderschüler herausgenommen, „dass aufgrund der Schülermindestzahlen je Standort die Schulstandorte in Kempen, Nettetal, Schwalmtal und Willich voraussichtlich nicht mehr erhalten bleiben können.“

In Kempen, Nettetal, Schwalmtal und Willich seien die Beschlüsse zum Trägerwechsel jedoch unter dem Ziel erfolgt, eine ortsnahe Beschulung der Förderschüler weiterhin zu ermöglichen. „Dies widerspräche den gemeinsamen Empfehlungen von Schulentwicklungsplanern, Fachverwaltungen und Schulaufsicht“, stellen die Schuldezernenten fest, „und würde die gemeinsame Arbeit der Kommunen in den vergangenen 18 Monaten über den Haufen werfen.“

Es sei erklärte Absicht, die Förderschwerpunkte zukünftig an einer Schule anzubieten, heißt es aus den Städten. „Es ist nicht ersichtlich, wieso die Sprachförderschule in Viersen nun aus der gemeinsamen Förderschule wieder herausgenommen werden soll“, so die Schuldezernenten.