Kempen im Wandel der Zeit: So war das früher mal

Es gibt eine neue Auflage des Kalenders der Freiwilligengruppe: „Kempen im Wandel der Zeit“.

Kempen. Die kleine Stichstraße zwischen Moosgasse 7 und dem Haus am Acker 1 sieht ganz schön verkommen aus. Diese Aufnahme wurde Anfang der 1960er Jahre und damit vor Beginn der Altstadtsanierung gemacht.

Der direkt ins Auge fallende Unterschied zwischen dem Schwarz-Weiß-Foto samt „Kai-Pflasterung“ und dem Bild, das Josef Lamozik im Sommer 2012 aus vergleichbarem Blickwinkel gemacht hat, könnte größer nicht sein.

Heute ist an dieser Stelle der Durchgang vom Acker zum Parkplatz Neustraße. „Kempen im Wandel der Zeit“ heißt der Kalender, der diese und elf weitere Ansichten von heute und einst gegenüberstellt. Verkauft wird er im Rathaus und auf dem Weihnachtsmarkt.

Die Geschichte des Kalenders beginnt vor mehr als sieben Jahren. Damals, im März 2006, suchte die Verwaltung über die Freiwilligenagentur eifrige Helfer zur Neuordnung des städtischen Fotoarchivs. Sieben Ehrenamtler, darunter der Ehrenbürger Karl-Heinz Hermans, machten sich an die Arbeit und sortierten 20 000 Fotos und 4000 Dias.

Innerhalb von drei Jahren sortierten, archivierten und digitalisierten sie die Medien. Bilder von Straßen, Häusern und Veranstaltungen aus den vergangenen 100 Jahren wurden sorgfältig archiviert und beschriftet.

„Das war eine ganze Menge Arbeit“, sagte Stadtsprecher Christoph Dellmans der WZ im Mai 2010. Denn die Bilder waren unsortiert in Kartons gelagert. Es folgten zwei Ausstellungen im Rathaus-Foyer unter dem Motto „Kempen im Wandel der Zeit“ und ein Kalender für 2013 unter gleichem Namen.

Der zweite Kalender rückt nun weitere vergleichbare Blickwinkel der Altstadt in den Mittelpunkt. „Mein Lieblingsmotiv ist auf dem Februar-Blatt zu sehen“, sagt Wilhelm Spee. Der 81-Jährige ist derzeit einer der fünf Helfer, die sich ums städtische Fotoarchiv kümmern. Ihm stehen Edith Heyer, Claudia Stox, Josef Lamozik und Karl-Heinz Hermans zur Seite.

Das Februar-Motiv zeigt den Blick vom Acker auf das Rathaus. Anfang der 1940er Jahre ist das alte Rathaus samt Rundbogen-Eingang zu sehen, welches durch Bombenangriffe 1943 und 1945 zerstört wurde. Darunter tut sich der heutige Blick vom selben Standpunkt aus auf — mit dem 1967 erbauten Rathaus im Hintergrund.

Der Erlös fließt in das Paten-Kinder-Projekt der Freiwilligenagentur.