Haushaltswarengeschäft Heitzer: Eine Ära geht zu Ende

Das Geschäft schließt zum neuen Jahr. Am Donnerstag beginnt der Ausverkauf.

Kempen. Nach 216 Jahren gehen die Lichter im Ladenlokal von Heitzer an der Ellenstraße 16/17 aus.

„Wir schließen zum 31. Dezember“, sagt Monika Hübner-Karges. Als Grund nennt sie, dass ihre Eltern Agnes (73) und Franz-Josef Karges (76) das Rentenalter erreicht hätten.

„Und ich kann das Geschäft als dreifache Mutter ohne die Unterstützung der Beiden nicht mehr weiterführen.“ Seit 1996 arbeitet die 46-Jährige im Laden mit.

Ihr Großvater Ignaz Karges kam 1931 aus Fulda nach Kempen. Er hatte gezielt nach einem Eisenwarenladen gesucht, den er übernehmen konnte. Dabei war er auf den Handel mit Kesseln und Eisenwaren der Firma Heitzer gestoßen.

Er kaufte Geschäft und Haus. Zusammen mit seiner Frau Mathilde, die aus Koblenz stammte, handelte er mit schweren Beschlägen und Eisenwaren.

1974 übernahm Franz-Josef Karges das Geschäft. Zusammen mit seiner Frau Agnes baute er das Sortiment aus. Es kamen immer mehr Haushaltswaren dazu, unter anderen von den Firmen WMF, Rösle, Alfi, Le Creuset und Leifheit.

Beschläge, Schrauben, Dübel und Co. haben immer einen breiten Raum eingenommen. „In Spitzenzeiten hatten wir an die 400 feste Kunden für diese Sparte. Darunter vor allem Schreiner“, erinnert sich Monika Hübner-Karges.

Im Laufe der vergangenen Jahre wurde dieser Bereich kleiner. „Nach und nach sind die vier Mitarbeiter in dieser Abteilung in Rente gegangen“, sagt die Kempenerin.

Ab Donnerstag beginnt der Ausverkauf des gesamten Sortiments mit Rabatten von 20 Prozent. Bei den Eisenwaren locken Reduzierungen von bis zu 80 Prozent.

Wie es nach dem 31. Dezember an der Ellenstraße weitergeht, ist noch ungewiss. Das Ladenlokal soll aber vermietet werden. Hübner-Karges: „Da zeichnet sich jedoch noch nichts ab.“ Was auf jeden Fall vorher erledigt werden muss, sind einige Umbauten.