Martin-Schule: Die Mensa bleibt ein Sorgenkind
Die Zahl der Nutzer liegt weiter unter den Erwartungen.
Kempen. Die Mensa an der Martin-Schule beschäftigt weiterhin die Politik. Denn noch immer essen nicht so viele Schüler mittags dort, wie gewünscht.
Nachdem im nicht-öffentlichen Teil der vergangenen Schulausschusssitzung mitgeteilt wurde, dass der Vertrag mit dem Caterer um sechs Monate verlängert und erst zum Schuljahreswechsel 2014/2015 neu ausgeschrieben wird, hatte die CDU dazu noch einige Fragen. Die sollten aber im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung diskutiert werden, beantragte Eva Theuerkauf. Die anderen Fraktionen sprachen sich für eine öffentliche Diskussion aus und überstimmten somit die Christdemokraten.
Die CDU schlägt eine Trennung von Essenslieferung und -ausgabe vor. Die Verwaltung sieht darin allerdings keine Möglichkeit, die Zahl potenzieller Caterer zu erhöhen. Heike Höltken (CDU) bedauerte, dass sich das Land nicht an den Kosten beteiligt. Schließlich kämen von dort auch die Vorgaben, dass ein Mittagessen angeboten werden muss.
Dezernent Michael Klee verwies auf den Qualitätszirkel Mensa, der ins Leben gerufen wurde. Dort tauschen sich Schulen, Schüler, Eltern, Politik und Verwaltung aus. Zweimal hat das Gremium schon getagt und es soll nun regelmäßig zusammenkommen. Mit dem Caterer will man Maßnahmen erarbeiten, um die Akzeptanz zu verbessern.
Auch viele Politiker waren bei der Sitzung des Gremiums anwesend und sehen es auf einem guten Weg. „Wir sollten den Qualitätszirkel erst einmal arbeiten lassen“, befand Monika Schütz-Madré (Grüne). Der Ausschussvorsitzende Josef Lamozik (CDU) betonte, dass die Qualität des Essens nicht in Frage gestellt werde.
Die Gründe für die aktuelle Situation seien vielfältig, sagte Klee. Es liege nicht allein am Essen. Klee betonte, wie wichtig es ist, für die Mensa zu werben. „Das ist ein Prozess, der uns dauerhaft beschäftigen wird.“ Auch die Stadt-Schülervertretung (SV) will sich beteiligen und Rückmeldungen von Schülern einholen.
Im März des vergangenen Jahres hatten die Freien Wähler Kempen (FWK) nach den Nutzerzahlen der Mensa gefragt. Diese blieben hinter den Erwartungen zurück, lagen im Februar 2012 bei 2255. Als Grund wurden unter anderem Anfangsschwierigkeiten mit dem Bezahlen per Chipkarte angeführt worden.
Im Juni 2012 gab es dann eine Befragung der Schüler von Thomaeum, Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LvD) und Martin-Hauptschule, die potenzielle „Kunden“ der Mensa sind. Mit dem Ergebnis: 80 Prozent der Schüler hatten noch nicht in der im Juli 2011 eröffneten Einrichtung gegessen.
Aktuell werden nach Angaben des Presseamtes „etwa 100 Essen pro Tag“ in der Mensa ausgegeben. „Dabei handelt es sich um eine Durchschnittszahl — auf das gesamte Schuljahr hin berechnet“, ergänzt Mitarbeiterin Kirsten Pfennings auf Anfrage der WZ. Zum Vergleich: Im September 2011 — also kurz nach dem Start des Betriebs — berichtete die WZ von etwa 150 Essen pro Tag. „Tendenz steigend“, hieß es damals aus dem Rathaus. ulli/tkl