Literaturwettbewerb: Prosa und Lyrik über Liebe und Tod

Mehr als 200 Autoren machten beim Wettbewerb mit. 15 wurden ausgezeichnet.

Kempen. Mehr als 200 Autoren, fünf Kategorien und 15 Gewinner - das sind die Fakten der vierten Auflage des Literaturwettbewerbs, zu dem der Buch Verlag Kempen (BKV) und die Stadt aufgerufen hatten. Bis Ende Juni hatten Nachwuchsautoren die Chance, Prosatexte und Lyrik zu selbst gewählten Themen einzureichen, denn ein Motto gab es diesmal nicht. Passend zum 75-jährigen Jubiläum der Stadtbibliothek wurden Freitag die Gewinner zur Preisverleihung in die Paterskirche des Kulturforums eingeladen.

„Oft wird Literatur geehrt, die kompliziert geschrieben ist. Das wollten wir anders machen“, sagt Hans-Jürgen van der Gieth vom BVK, der den Abend moderierte. Dies bedeutete jedoch nicht, dass die Gewinnertexte unkompliziert oder gar banal sind: Die Bewertungskriterien reichten von Stilfragen bis hin zur korrekten Grammatik.

Die 13-köpfige Jury bestand aus Journalisten und Autoren sowie Kulturamts- und BVK-Mitarbeitern. Mit dabei waren auch WZ-Redakteur Tobias Klingen und WZ-Mitarbeiter Cornelius Lehmann. Die Texte der Erwachsenen seien in diesem Jahr besonders düster und behandelten vorwiegend Themen wie den Tod oder dessen Verarbeitung. Bei den Kinder- und Jugendtexten sehe dies jedoch anders aus: „Die Thematik der eingereichten Texte ist ausgewogen, aber die Liebe spielt bei den jungen Autoren eine sehr große Rolle“, so Jury-Mitglied Axel Küppers, Pressesprecher des Kreises Viersen.

Von der Qualität der ausgezeichneten Texten konnten sich die Zuschauer der Preisverleihung selbst überzeugen, denn jeder Erstplatzierte trug einen Auszug vor. In der Kategorie „Prosa Kinder von elf bis 13 Jahren“ schaffte es eine Kempenerin auf den 1. Platz: Franziska Dirr las aus ihrem Gewinnertext „Boston“, in dem es um ein tragisches Schicksal in Verbindung mit dem Bombenanschlag auf den Boston-Marathon geht.

Dies sollte nicht der einzige Preis sein, der an eine Kempenerin überreicht wurde. Johanna Meyer belegte in der gleichen Kategorie den 3. Platz. In der Kategorie „Lyrik Erwachsene“wurde Thomaeum-Lehrerin Anna Fröhling mit ihrem Gedicht „ausgewintert“ Drittplatzierte.

Musikalisch wurde der Abend durch Klänge von Saxophon und Steinway-Flügel untermalt. Passend zu den prämierten Texten spielten Ludger Damm und Georg Derks bekannte Titel und eigene Kompositionen. Ein großer Gewinn für die Lesungen. So trug Uwe Brosch aus Neukirchen-Vluyn, Gewinner in der Kategorie „Lyrik Erwachsene, sein Gedicht „geschichtliches“ im Rhythmus der Musik vor. Bereits beim letzten Literaturwettbewerb 2011 wurde er Dritter in dieser Kategorie. Alle Gewinner erhielten neben einer Urkunde auch ein Exemplar der Anthologie, in welcher alle Siegertexte veröffentlicht werden.

Für die Erstplatzierten gab es noch etwas Besonderes: Eine von Steinmetz Manfred Messing angefertigte Stele, jedes Stück ein Unikat. Denn ein prägnanter Satz aus dem selbst verfassten Werk ist auf ihr zu lesen. Eine besonderer Anreiz für Kulturamtsleiterin Elisabeth Friese: „Ich glaube, ich mache beim nächsten Mal auch mit.“