Viele Altbauten in Grefrath sind zu sanieren
Der hohe Anteil älterer Häuser in Grefrath bietet laut Konzept für den Klimaschutz ein großes Potenzial zur Energieeinsparung.
Grefrath. Sparsam sind sie, die Grefrather. Jedenfalls in Sachen Energieverbrauch: Rund ein Viertel weniger schädliches Kohlendioxid als vor 20 Jahren verbrauchten sie zuletzt. Früher waren es 206 000 Tonnen, im Jahr 2011 noch 156 000 Tonnen.
Das geht aus dem Entwurf des Klimaschutzkonzepts für den Kreis Viersen und die Gemeinde hervor, der am Dienstagabend im Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt wurde. Auffällig dabei: Viele alte Häuser, bei denen Energiedämmung aufwendig ist, prägen das Bild der Gemeinde.
„Der Stromverbrauch sank sogar um ein Drittel“, erläuterte Jens Steinhoff vom Institut für Regionalmanagement (IfR). Allerdings sei wohl nicht allein Umweltbewusstsein für den Rückgang schädlicher Klimagase verantwortlich. Auch strukturelle wirtschaftliche Veränderungen in der Niersgemeinde spielten eine Rolle: Weniger Industrie bedeutet weniger Schadstoffe.
Die viele Autofahrerei der Grefrather produziert laut Steinhoff jede Menge, nämlich 59 Prozent aller Abgase von Fahrzeugen. Der Lkw-Anteil liege nur bei 26 Prozent. Auch das sage viel aus über das Leben in der Gemeinde: weite Wege, viele Pendler, viele Fahrten.
Dabei sind nicht alle Werte wirklich in Grefrath gemessen, wie Manfred Grauthoff von der Unternehmensberatung für Energie und Umwelt ausführte: So sei der Anteil des Energieverbrauchs und der Schadstoffe zum Beispiel bei Bahnfahrten vom Bundesdurchschnitt auf Grefrath umgerechnet — obwohl dort gar keine Züge fahren.
Typisch Grefrath indes ist der hohe Anteil alter Häuser: „Drei Viertel aller Gebäude sind Altbauten“, führte Steinhoff aus. Dazu zählten auch viele Häuser, die bis in die 1970er-Jahre gebaut wurden. Zwar wisse man nicht, welche der Gebäude möglicherweise schon saniert worden seien, aber in Sachen Energieeinsparung sei sicherlich „hier ein hohes Potenzial zu verbessern“.
Allein bei den Privathaushalten in Grefrath, hoben die Referenten hervor, sei bis zum Jahr 2020 durch geeignete Maßnahmen wie Wärmedämmung oder Ausbau von Photovoltaik-Anlagen „bis zu 20 Prozent Energie einzusparen“.