RE 13: Eurobahn weist Schuld von sich
Die Verkehrsgesellschaft begründet den ausgedünnten Fahrplan der Linie mit einem hohen Krankenstand innerhalb des Unternehmens. Darüber hinaus gibt es aber auch Probleme mit dem Ersatzverkehr.
Kreis Viersen. Trotz scharfer Kritik von Fahrgästen, Politikern und dem Auftraggeber VRR, die sofortige Verbesserungen forderten, wird die Eurobahn an ihrem ausgedünnten Fahrplan auf der Strecke des Regionalexpress 13 festhalten. Erst zum 2. Januar 2017 werde das Unternehmen zum regulären Fahrplan zurückkehren, kündigte Eurobahn-Sprecherin Danica Dorawa gestern auf Anfrage an.
Seit dem 13. Dezember fährt der Regionalexpress zwischen Mönchengladbach und Venlo nur noch im Zwei-Stunden-Takt auf der Schiene. Für jeden ausfallenden Zug in diesem Streckenabschnitt ist ein Bus für alle Zwischenhalte und zusätzlich ein Schnellbus ohne Halt zwischen Mönchengladbach und Venlo sowie in der Gegenrichtung eingerichtet.
Eine Sprecherin bedauerte gestern, dass es auch beim Schienenersatzverkehr zu Problemen kam. Ende vergangener Woche war bereits ein Ersatzbus in Breyell ausgefallen. Und dies war nicht der einzige Ausfall, wie Fahrgäste schildern. „Das Busunternehmen meldete uns, es habe aufgrund technischer Probleme zu Verzögerungen geführt. Techniker mussten das defekte Fahrzeug in Venlo reparieren, die Abfahrt dort verzögerte sich um 25 Minuten“, erklärte die Eurobahn-Sprecherin. „Die diensthabende Busfahrerin entschied gegen unsere vertraglichen Vereinbarungen, auf der verspäteten Fahrt zurück den Haltepunkt Breyell nicht zu bedienen und stattdessen die Autobahn zu nutzen.“ Das Busunternehmen entschuldige sich vielmals für das falsche Verhalten seiner Mitarbeiterin. Die Eurobahn-Sprecherin kündigte an: „So etwas wird nicht wieder geschehen.“
Sie betonte, die Eurobahn nehme die vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gestellten Anforderungen „sehr ernst“ und arbeite mit Hochdruck daran, zeitnah ein „gewohnt zuverlässiges Betriebsangebot“ für die Fahrgäste bereitstellen zu können. „Aktuell kämpft die Eurobahn immer wieder mit struktur- und krankheitsbedingten Zugausfällen. Seit Oktober 2016 ist die Eurobahn von einem Krankenstand betroffen, der in der Spitze das Dreifache der durchschnittlichen jährlichen Krankenquote beträgt“, so Dorawa. Ein Krankenstand von solch großem Ausmaß sei auch im Rahmen der äußerst verantwortungsvollen Personalplanung des Unternehmens nicht vorhersehbar gewesen.
Die Sprecherin bestätigte, dass die Eurobahn Triebfahrzeugführer für Fernverkehrsleistungen von Thalys in Nordrhein-Westfalen übernimmt. Sie betonte aber: „Die Übernahme von Thalys-Zügen durch Triebfahrzeugführer der Eurobahn hat keinerlei Auswirkungen auf den Fahrbetrieb der Eurobahn.“ Für die Triebfahrzeugführung der Thalys-Züge habe das Unternehmen zehn eigene Triebfahrzeugführer weitergebildet und diese Stellen frühzeitig — bereits vor Betriebsaufnahme des Thalys — mit zehn neuen Mitarbeitern nachbesetzt. Es sei also nicht so, dass der RE13 nur deshalb alle zwei Stunden verkehrt, weil die Triebfahrzugführer stattdessen den Thalys steuern. „Die Thalysfahrten stehen mit dem Ersatzfahrplan in keinem Zusammenhang. Hochgeschwindigkeitszüge können von unseren Triebfahrzeugführern nicht bedient werden, ,abordern’ aus der Belegschaft geht also nicht“, sagte Dorawa.
Seit Jahren investiere das Unternehmen in die Nachwuchsförderung und lasse Triebfahrzeugführer ausbilden. „Aktuell stellt die Eurobahn zwei Millionen Euro für die eigenfinanzierte Ausbildung von Triebwerksfahrern bereit“, sagte Dorawa. Die nächsten Kurse begännen Anfang 2017. Im laufenden Jahr habe die Eurobahn 21 Neueinstellungen für alle Netze vorgenommen, erklärte die Eurobahn-Sprecherin. „Auch für Januar gibt es bereits neue Mitarbeiter.“