Deutschland-Spiel: Polizei drückt ein Auge zu

Laute Feiern sind erlaubt, gefährliche Aktionen im Straßenverkehr allerdings nicht.

Kreis Viersen. "Gelassen, aber wachsam" freut sich die Viersener Kreispolizeibehörde mit allen deutschen Fußballfans auf das bevorstehende zweite WM-Spiel gegen Serbien. Gegenüber friedlich feiernden Fußballfans sei die Polizei "kein Spielverderber" und drücke auch schon mal ein Auge zu. Dies gilt für Verhaltensweisen, die normalerweise ein Verwarngeld nach sich ziehen würden.

Beispiel Autokorso: Fahnenschwenkende Fahrzeuginsassen, wildes Hupen, laute Freudengesänge untermalt von Vuvuzelas oder ohrenbetäubende Fußballsongs aus den Hifi-Anlagen wird die Polizei in diesen Ausnahmesituationen tolerieren.

Die Toleranz hört laut Behörde aber auf bei Menschen, die stehend, auf Dächern oder Motorhauben sitzend oder aus dem Fenster lehnend im Autokorso ihre eigene Gesundheit gefährden oder Fahrweisen an den Tag legen, die anderen Verkehrsteilnehmer gefährlich werden.

"Null-Toleranz" gelte daher etwa bei Überfahren von roten Ampeln und selbstverständlich auch bei Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

An alle nicht so vom Fußball begeisterten Menschen richtet die Kreispolizeibehörde die Bitte: "Lassen auch Sie Toleranz walten und stören Sie sich nicht allzu schnell an lautstarkem Jubel oder fröhlichen Feiern, die naturgemäß mit einer entsprechenden Geräuschkulisse einhergehen."

Die Polizei werde Anrufe wegen Ruhestörungen nicht mit Priorität und zudem mit großer Toleranz abarbeiten.