Die erste Brandmeisterin ihrer Gemeinde

Marion Warkus wurde gerade zur Brandmeisterin befördert – als erste Frau in ihrer Gemeinde.

Niederkrüchten. Seit neun Jahren ist Marion Warkus bei der Freiwilligen Feuerwehr in Niederkrüchten. Ihr Mann Detlef schon ein bisschen länger. In gewisser Weise trägt er auch die "Schuld", dass sie ihr Herz für die Wehr entdeckt hat. "Wenn er nachts raus musste, dann war ich sowieso wach. Irgendwann habe ich dann gesagt: Ich kann ja auch gleich mitfahren", sagt die 40-jährige Mutter einer Tochter und lacht. "Nein, aber ernsthaft. Damals gab es ein Problem, am Tage im Ernstfall genug Leute zusammen zu bekommen, ich war zu Hause, und da passte das."

Und nun kam die Beförderung zur Brandmeisterin - zur ersten Frau in dieser Position in der Gemeinde Niederkrüchten. An ein Omen, ob gut oder schlecht, denkt sie dabei nicht. Aber: "Es ist schon ein bisschen aufregend." Nach ihrem Lehrgang als Gruppenführer gab es schon zwei Einsätze, in denen sie sich bewähren konnte, einen Verkehrsunfall und einen Garagenbrand. Dass die meisten, die dort auf ihr Kommando hören müssen, Männer sind, stört weder sie noch die Männer.

Im Einsatzfahrzeug herrscht höchste Konzentration, da ist keine Zeit für Sticheleien. Denn je nachdem, was anliegt, wäre Marion Warkus sogar für das Leben ihrer Gruppe verantwortlich. Als Gruppenführerin muss sie im Wagen den Funk bedienen, Meldung an die Leitstelle machen. Und wenn ihr Fahrzeug das erste am Brand- oder Unfallort ist, muss sie auch die Lage erkunden, eventuell Kräfte nachfordern.

"Aber normalerweise ist da ja auch immer noch der Einsatzleiter", sagt Marion Warkus. Denn vormittags ist es im Moment eher unwahrscheinlich, dass sie das erste Fahrzeug erreicht. Sie ist wieder berufstätig, arbeitet kurz vor Brüggen. "Zum Glück hat mein Arbeitgeber genehmigt, dass ich auch während der Arbeitszeit zu einem Einsatz fahren darf."

Und wie sieht es mit den Zukunftsplänen bei der Feuerwehr aus? "Im Augenblick ist das schon eine Aufgabe, die ich vernünftig machen will", sagt sie mit Blick auf den Brandmeistertitel. Ambitionen, vielleicht einmal die erste Wehrführerin der Gemeinde zu werden, hat sie - bislang zumindest - noch nicht.