Dülken: Mostertzhaus - „Es ist sehr viel Arbeit“
Seit sechs Wochen ist das Gebäude eine Baustelle – diese kann am 13.September besichtigt werden.
Dülken. "Eingeschossiges, giebelständiges, dreischiffiges Fachwerkhaus, Kernbestand aus dem 17. Jahrhundert" - so steht es auf der offiziellen Internetseite zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals in rund einem Monat. Gemeint ist das Mostertzhaus am Dülkener Eligiusplatz. Außerdem zu lesen ist der Hinweis, dass mit der Restaurierung begonnen wurde.
"Seit sechs Wochen sind wir bei der Arbeit", berichtet Frank Jordans. Der Zimmermeister mit Betrieb in Aachen hatte das Haus im März gekauft (die WZ berichtete). Inzwischen ist nach Aussage des 47-Jährigen "der Putz ’runter", außerdem wurden Deckenverkleidungen und Böden aufgemacht, um zu sehen, wie es in früheren Zeiten einmal in dem Gebäude ausgesehen hat.
So habe man etwa entdeckt, "dass Deckenbalken im Obergeschoss länger waren als das Erdgeschoss", erklärt Jordans. Sprich: Der Giebel ragte früher einmal über den darunter liegenden Bereich. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann allerdings eine Mauer gesetzt, deswegen ist die Front heute eine gleichmäßige Fläche.
"So ein Haus wächst mit seinen Bewohnern", sagt der Zimmermeister. Und ergänzt: "Wenn wir komplett rückbauen würden, wäre es nicht mehr das Mostertzhaus, das die Menschen kennen." Verändert werden im Sinne der Historie sollen jedoch die Fenster: Sprossenfenster aus Holz mit Klappläden kommen rein, die unpassenden Rollläden-Kästen werden entfernt.
Insgesamt rechnet Frank Jordans bis zum Frühjahr 2011 mit Sanierungskosten von etwa 200 000 Euro ("Es ist sehr viel Arbeit"). Dann soll das nach dem Maler und Autor Heinrich Mostertz benannte Haus vermietet werden.
Die Baustelle kann am 13. September, 13 bis 17 Uhr, besichtigt werden.