Ein strahlendes Prinzenpaar
Dülken stellt erneut unter Beweis, dass sein Zug zu den schönsten am Niederrhein gehört.
Viersen. „Gloria tibi Dülken“: Viel tausendfach erklang gestern der närrische Schlachtruf beim Rosenmontagszug. Mehr als 40 000 Besucher waren nach Dülken gekommen, um den Jubiläumszug zu erleben. Denn 650 Jahre nach der Verleihung der Stadtrechte hieß das Motto: „Der Dölker Jeck, das ist doch klar, feiert auch im Jubeljahr“.
Dass es eine rundum gelungene Veranstaltung wurde, daran hatten auch Wilfried Grieger und Nicola Buhlmann ihren Anteil. Denn auf den letzten Drücker hatte sich das Duo noch entschieden, als Karnevalsrepräsentanten anzutreten. Dülken hatte im Jubiläumsjahr doch noch ein Prinzenpaar.
Und einen Zug, der sich sehen lassen konnte. Da lachte sogar die Sonne. Es zogen über 3500 Teilnehmer in 126 Einheiten mit, dicht gedrängt stand das Narrenvolk am Straßenrand. Der Vaterstädtische Verein als Veranstalter des Zuges hatte alle närrischen Register gezogen für einen farbenfrohen Rosenmontagszug.
Dass der Zug als einer der schönsten am Niederrhein gilt, dafür sorgen immer wieder die herrlichen Fußgruppen, die auch gestern das närrische Sahnehäubchen in Dülken bildeten. Dabei überrascht immer wieder der Einfallsreichtum der Karnevalisten. So war der Freundeskreis Rickhof mit Schafen „on tour“, die Dülkener Tanzfreunde schickten Schneewittchen in den Zug, und die Alten Herren des DFC erinnerten mit ihrem Narrenschiff an Legenden.
„Ich glaub’, mich knutscht ein Elch“, hieß es bei der Gruppe Alte Bühle. Die Hüttengaudi kam vom Freundeskreis Franken und brachte bayrischen Charme und Lebensfreude an den Niederrhein. „Wenn die Üüle wühle“ lautete das Motto der KG „De Üüle“, die im Zug das 25-jährige Bestehen der Gesellschaft feierten. Das Krümelmonster aus der Sesamstraße hatten die Handballer aus Waldniel für sich entdeckt. Und die Handballer der SG Dülken machten sich mit ihrer Samba-Gruppe auf den Weg zur Fußball-WM in Brasilien.
Der Zwergenaufstand kam von der Gruppe Zugvögel. Dülkener Mühlenmädchen servierten eine Maskerade. „Wer küsst mich?“ fragte der Freundeskreis Alma 3. Aus den Dölker Möhnen waren Satansweiber geworden. Die DüKaGe feierte ihr närrisches 66-jähriges Jubiläum, und Nachtwächter André Schmitz sorgte mit seinen Freunden für ganz besondere Bierkisten und Fässer aus Dülken.
Und am Ende des Zuges strahlte auf dem Wagen des Or-pheums Volker Müller als rector magnificus mit dem Prinzenpaar regelrecht um die Wette.