Hochschule Niederrhein: Wachstum mit Gesundheit
Die Hochschule Niederrhein erhält zum Wintersemester einen zehnten Fachbereich.
Niederrhein. Die Erweiterung der Hochschule Niederrhein lässt sich mit zwei einfachen Additionen veranschaulichen: neun plus eins gleich zehn und acht plus sechs gleich 14. Die Zahlen stehen für die Schaffung eines neuen, zehnten Fachbereichs mit dem Titel Gesundheitswesen zum kommenden Wintersemester und für sechs weitere Professorenstellen in diesem Bereich bis 2012.
"Mit der Gründung des Fachbereichs Gesundheitswesen zeigen wir, dass wir als Hochschule Niederrhein eng an den Bedürfnissen der Unternehmen in der Region ausbilden", sagt Hochschul-Präsident Professor Hans-Henning von Grünberg.
Laut einer Aufstellung der IHK ist das Gesundheits- und Sozialwesen mit 45 000 Beschäftigten (ein Anteil von über zwölf Prozent) die nach diesem Kriterium größte Branche am Niederrhein. Rechne man die Gesundheitswirtschaft mit Apotheken und medizinischem Großhandel dazu, arbeiteten insgesamt 60000 Menschen in der Region in diesem Sektor - das ist jeder sechste Beschäftigte.
Mancher davon hat zuvor an in Krefeld gelernt, wo 1998 der Diplom-Studiengang Gesundheitswesen und technische Medizinwirtschaft gestartet war. Seit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge kann man an der Reinarzstraße den Bachelor of Science in Health Care Management absolvieren oder den gleichnamigen Master. Bislang war das Fach Gesundheitswesen mit den Wirtschaftsingenieuren im Fachbereich 09 integriert.
Mit der Gründung des eigenen Fachbereichs für die Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Ökonomie komme man "der steigenden Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt nach unseren Absolventen entgegen", wie Professor Saskia Drösler erklärt. Die gelernte Anästhesistin und Vizepräsidentin der Hochschule ist seit den Anfängen Ende der 90er Jahre dabei.
Auch räumlich wird es eine Erweiterung geben: Geplant ist, dass ab Ende 2012 die Wirtschaftsingenieure in den Neubau auf dem Erweiterungsgelände Campus Krefeld-Süd ziehen. Der neue Fachbereich hat das H-Gebäude neben der Bibliothek dann für sich.
Die finanziellen Mittel für die Neugründung kommen aus dem so genannten Hochschulpakt 2020 II mit der Landesregierung (die WZ berichtete). Darin sichert die Hochschule Niederrhein zu, mehr Studienanfänger in den kommenden Jahren aufzunehmen.