„Ich war geschockt von der Wortwahl“
Landtag: Martina Maaßen von den Grünen ist neu in Düsseldorf – und muss sich an manches erst gewöhnen.
Kreis Viersen/Düsseldorf. Der Ton ist rauer in Düsseldorf - das ist eine der ersten Lektionen, die Martina Maaßen als Landtagsanfängerin lernen musste. Über die Landesliste hatte sie es bei der vergangenen Wahl - als erste Kandidatin der Grünen aus dem Kreis Viersen - ins Plenum am Rheinufer geschafft.
Ihre erste Rede hielt sie gleich am zweiten Plenartag - Themen: Lohndumping und Mindestlohn. Was sie im Landtag irritierte, waren die lautstarken Zwischenrufe aus der Opposition. "Ich war geschockt von der Wortwahl", sagt Maaßen, die das politische Geschäft auf kommunaler Ebene als Fraktionsvorsitzende im Viersener Rat und Mitglied des Kreistags kennt. Auch sonst ist vieles neu für die 46-Jährige. Über ihren Start in der NRW-Hauptstadt sagt sie: "Es war wie im ersten Semester - ich habe mich zum Beispiel mehrfach verlaufen."
Inhaltlich will sich Maaßen, die sich als Grüne im Landtag auch für Mönchengladbach verantwortlich fühlt, unter anderem verstärkt mit den Themen Krankenhauslandschaft, Hochschule und Verkehr auseinandersetzen. "Wir stehen dazu, dass Güter auf die Schiene und den Fluss gehören", lautet etwa ihre Meinung zum "Eisernen Rhein". Die A40-Route sei dabei "nach derzeitigem Stand" ihr persönlicher Favorit.
Zu ihrer neuen Funktion gehören auch Besuche in Gefängnissen: Als Mitglied des Petitionsausschusses war Martina Maaßen jüngst viele Stunden lang in Anrath, wo sie Eingaben von Insassen bearbeitete, unter anderem zu den Themen Freizeit und Therapien.
Auf die Frage, ob sie daran glaubt, dass die rot-grüne Minderheitsregierung eine Legislaturperiode lang hält, sagt die Grüne aus dem Kreis Viersen: "Ich wünsche es mir, wir tun alles dafür."