Irmgardis-Krankenhaus: Damit die Skalpelle klinisch rein werden
Geräte für 720000 Euro sorgen für besten hygienischen Standard.
Süchteln. Es ist nicht "Mutters neue Küche", in der die Spülmaschinen laufen. Gleichwohl sind es Spülmaschinen, die dem St.Irmgardis-Krankenhaus hilfreiche Dienste erweisen. Im Doppelpack sind sie im Einsatz. Sie sorgen mit drei Bediensteten dafür, dass in der neu geschaffenen Zentralsterilisation des 135-Bettenhauses jetzt der höchstmögliche Hygienestandard erreicht wird. Nicht nur die echten Spülmaschinen, auch die neuen Sterilisatoren laufen auf Hochtouren. Denn von den Spülmaschinen gelangen die Geräte in einen Hochdruckgenerator. Der arbeitet mit Wasserdampf und versetzt viele tausend OP-Instrumente in den sterilen Zustand.
Fachmann für diese Abteilung ist Heinz-Theo Hinzen, Krankenpfleger mit Zusatzausbildung. Er ist der Manager, der im sterilen Bereich arbeitet. Die Zentralsterilisation besteht aus drei Zonen: unreiner, reiner und steriler Bereich.
Weil die neue Anlage computerunterstützt arbeitet, ist eine lückenlose Dokumentation der Abläufe sichergestellt. Bei 134 Grad werden die Geräte sterilisiert. Vor dem eigentlichen Sterilisationsvorgang werden alle Geräte in kleine Pakete verpackt.
Rund 20 Operationen finden täglich im Irmgardis-Krankenhaus statt. Die Instrumente, die auch mehr als 25 Jahre alt sein können, müssen immer wieder neu sterilisiert werden.
Die neue Zentralsterilisation trägt nach Aussage von Verwaltungsleiter Hans-Willi Wefers auch dazu bei, dass Krankheitsherde, etwa durch Infektionen, vermieden werden können. Und Wefers: "Ein gut funktionierendes Hygienesystem im Krankenhaus ist nicht nur medizinisch notwendig, sondern macht auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn." Die neuen Geräte, die in den letzten Monaten eingebaut wurden haben rund 370000 Euro gekostet. Die Baukosten beliefen sich auf rund 350000 Euro. Fördermittel des Landes sind in Höhe von rund 284000 Euro geflossen.
Das Haus Das Irmgardis-Krankenhaus wurde 1871erbaut und seither mehrfach umgebaut und erweitert.
Zahlen Es hat 135 Betten, vier Chefärzte und 250 Mitarbeiter (Voll-und Teilzeitkräfte).
Pflegeschule Angeschlossen ist eine Krankenpflegeschule mit 40 Ausbildungsplätzen. Die Pflegedienstleitung liegt in den Händen von Monika Siefert.
Fusion Verwaltungsleiter Hans-Willi Wefers (Foto) erklärte gestern zum Thema Fusion, die Verhandlungen des kirchlichen Irmgardis-Krankenhauses mit dem Allgemeinen Krankenhaus Viersen liefen weiter. Auf Einspruch des Generalvikariats des Bistums Aachen war die zum 1. Januar 2008 verabredete Fusion gestoppt worden. Wefers hofft, dass es bis zum Sommer zu einer Entscheidung kommt.