Bürgerarbeit: Die Lohntüte ersetzt HartzIV

15 Langzeitarbeitslose treten ihre neuen Arbeitsplätze bei der Stadt an.

<strong>Viersen. Der Startschuss fiel gestern - für die Bürgerarbeit in Viersen. 30 Langzeitarbeitslose erhalten auf diesem Weg Gelegenheit, Arbeit aufzunehmen. Für die ersten 15 wurde der Traum von einem richtigen Arbeitsverhältnis wahr. Sie sind seit Anfang Februar städtische Bedienstete, bezahlt nach dem Tarif im öffentlichen Dienst. Sie zahlen Renten- und Krankenversicherung, doch keine Arbeitslosenversicherung. Immerhin wird das Projekt Bürgerarbeit von der Arge getragen.

"Die Vorgeschichte ist klassisch. Es sind Menschen, die nicht vermittelt werden können. Wir haben überlegt, was wir tun können und nutzen nun die gesetzliche Möglichkeit der Bürgerarbeit", sagte gestern Beigeordneter Paul Schrömbges.

Von der Idee bis zur Umsetzung verging ein Jahr. Es galt, einige Klippen zu umschiffen. Acht Arbeitsplätze wurden in Reihen der Verwaltung geschaffen. Acht Männer arbeiten beim Grünflächenamt. Dazu wurden gemeinnützige Vereine und Verbände angesprochen, um Einfacharbeitsplätze zu gewinnen.

"Bei den Teilnehmern handelt es sich um Menschen, die äußerst motiviert sind, aber nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sind. Sei es aus gesundheitlichen Gründen, ihres Alters oder wegen sozialer Probleme", erklärt Projektleiterin Brigitte Jansen vom Fachbereich Soziales und Wohnen der Stadt.

"Es ist das Selbstwertgefühl, nicht mehr auf Lohnersatzleistungen wie HartzIV angewiesen zu sein, das wieder wächst", betont Burkhard Maaßen von der Arge den Vorteil der Bürgerarbeit gegenüber Ein-Euro-Jobbern.