Ja zum Baumarkt — ohne Diskussion

Der Ausschuss stimmte zu, trotz zahlreicher Bedenken von Behörden und Bürgern. Nun hat der Rat das Wort.

Viersen. Der Obi-Markt wird wohl wie geplant gebaut. Die Stadt lehnt die Bedenken aus den Reihen der Bürgerinitiative Viersen-Hamm gegen den Bau- und Gartenmarkt zwischen Bach- und Kreuelsstraße ab.

Auf Vorschlag der Verwaltung verwarf die Mehrheit des Ausschusses für Stadtentwicklung und -planung alle Stellungnahmen der Bürger „in vollem Umfang“.

„In 43 Jahren in der Kommunalpolitik habe ich so eine Fülle von Bedenken nicht erlebt“, betonte Fritz Meies (CDU). Neben neun Behörden und Trägern öffentlicher Belange wie der Industrie- und Handelskammer (IHK) und dem Kreis Viersen hatten sich 17 Bürger während der Auslegung des Bebauungsplans schriftlich gegen das Projekt gewandt.

Anfang 2012 hatte die Firma Obi ihren Wunsch bekundet, nach Viersen zurückzukehren. Vor Jahren gab es einen Markt an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Seit der Anfrage hat sich in Hamm eine Ablehnungsfront gegen den Markt aufgebaut. Die Einsprüche gegen den Entwurf des Bebauungsplans waren vielfältig. Sie reichten vom Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen über die Auswirkungen auf das Ortsbild und den Stadteingang bis zu Immissionen, Auswirkungen auf die Umwelt, Erschließung sowie möglicher Entwässerungsproblemen.

Befürchtet werden nasse Keller durch steigendes Grundwasser. Wegen des Datenschutzes wurden die Stellungnahmen aus Hamm anonymisiert.

Statt den Ausschuss über die Argumente der Bürgerinitiative diskutieren zu lassen, ging Vorsitzender Wolfgang Genenger zur Abstimmung über. Bei drei Gegenstimmen von Fritz Meies, den Grünen und den Linken empfahl der Ausschuss dem Stadtrat, den Bebauungsplan „Kölnische Straße/Kroanefeld“ als Satzung zu beschließen.

Der Rat wird für den Obi-Markt das letzte Wort haben.