Kontrollen: Bei 53 Fahrern schauten Polizisten ganz genau hin

Sogar eine Festnahme hat es beim Sondereinsatz Alkohol und Drogen im Straßenverkehr gegeben.

Grenzland. Acht Stunden, 325 kontrollierte Fahrzeuge, eine Festnahme, eine Anzeige wegen Fahrens unter Drogeneinfluss, fünf Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, vier Ordnungswidrigkeitenanzeigen und fünf Verwarngelder: Das ist die Bilanz eines Sondereinsatzes der Kreispolizeibehörde Viersen.

Am Mittwoch schauten 25 Beamte in der Zeit von 16 bis 24 Uhr bei Kontrollen an wechselnden Orten im Grenzgebiet genauer hin. Ganz genau mussten sie sogar bei 39 Personen hingucken. Die wurden vor Ort zu einem Drogenschnelltest verpflichtet; 14 Fahrzeugführer mussten ins Röhrchen pusten.

Ein 45-jähriger Mann aus Süddeutschland durfte seinen Weg gar nicht erst fortsetzen. Ihn nahmen die Polizisten am Grenzübergang in Elmpt fest - wegen des Verdachts der Geldwäsche.

Der "Sondereinsatz Alkohol und Drogen" sei dringender denn je. Das Fahren unter legalen wie illegalen Drogen sei weitaus verbreiteter als es die Anzahl der Blutproben widerspiegelt, betont die Polizei. Die Zahl der Fälle steigt: Während es 2003 noch fünf Verkehrsunfälle im Kreisgebiet nach dem Konsum von Drogen gab, stieg die Zahl 2007 auf 20.

Gleichzeitig nahm allerdings auch die Anzahl der Polizei-Kontrollen zu: Während vor fünf Jahren 35 Fahrer wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt wurden, waren es 2007 schon 105 Anzeigen.

Deshalb appelliert die Polizei: "Der Genuss illegaler Drogen schränkt nicht nur die Verkehrssicherheit der Konsumenten, sondern auch - und vor allem - anderer, unbeteiligter Verkehrsteilnehmer erheblich ein."

Zudem bergen bestimmte illegale Drogen die Gefahr eines unkontrollierbar auftretenden "Flash-Backs". Die Fahrtüchtigkeit könne also auch Tage nach dem letzten Konsum unvorhersehbar eingeschränkt bzw. auf Null reduziert werden.

Bei den jüngsten Kontrollen machten sich auch Landrat Peter Ottmann als Leiter der Kreispolizeibehörde Viersen und Utz Schmidt, Abteilungsleiter Polizei, ein Bild von dem Einsatz.

"Die Sicherheit im Straßenverkehr ist unser besonderes Anliegen. Die Zahl der schweren Verkehrsunfälle muss zurückgehen. Gerade in unserem Grenzraum steigt die Zahl derer, die unter Drogeneinfluss fahren. Dies ist eine Gefahr für die Verkehrssicherheit", sagt Ottmann.

Gefährdet würde die Verkehrssicherheit im Kreisgebiet zusätzlich durch die direkte Nachbarschaft zu den Niederlanden und die durchreisenden Drogentouristen, heißt es von der Polizei.