Den Stein ins Rollen brachte eine ehemalige Pferdebesitzerin, die ihr Pferd aus Kostengründen nicht mehr halten konnte und auf dem Hof des Vereins an der Rheinstraße in Süchteln abgegeben hatte. Bei einem Besuch des Tieres bemängelte sie unter anderem den Zustand der Hufe. Außerdem würde die Box nicht regelmäßig ausgemistet.

Sie erstattete beim Veterinäramt des Kreises Viersen Anzeige. Aber nicht nur von ihr kamen Klagen.

Weitere Missstände wurden von verschiedenen Seiten angeprangert und ebenfalls dem Veterinäramt vorgelegt. So sollen Hunde geschlagen, Kleintiere in großen Mengen in zu kleinen Käfigen gehalten worden sein, die Anlage sich in einem unsauberen Zustand präsentieren, die Tiere eine schlechte Pflege erhalten.

Als üble Nachrede bezeichnet Monika Schwarick vom Tierschutzverein Kreis Viersen die Vorwürfe. "Wir tun unser Bestes", betont sie. Tatsache ist, dass das Veterinäramt den Anzeigen nachging. "Wir konnten keine Beanstandungen feststellen", versichert Dr. Helmut Theißen, Leiter des Kreis-Veterinäramts.

Zwei seiner Tierärzte seien vor Ort gewesen und hätten unter anderem Fotos von den Hufen des Pferdes gemacht. Sie seien in Ordnung. Auch die anderen Vorwürfe hätten sich als haltlos ergeben.

Dennoch sei nun einmal im Monat von Seiten des Veterinäramts vorgesehen, den Hof zu überprüfen. Damit wird allerdings Ende September Schluss sein. Der Tierschutzverein zieht um. Die Pacht auf dem Süchtelner Hof ist abgelaufen und es geht nach Niederkrüchten.

"Dort haben wir einen neuen Hof gefunden, der längere Zeit brach gelegen hat", berichtet Schwarick. Die neue Anlage sei größer und verfüge auch über mehr Weidefläche. Es sei vorgesehen, die auf dem neuen Hof befindliche Wohnung auszubauen, da dort ein Vereinsmitglied einziehen solle.

Info Der Tierschutzverein Kreis Viersen zählt 31 Mitglieder. Derzeit befinden sich 16 Pferde, drei Schafe und drei Ziegen in seiner Obhut auf dem Hof in Süchteln. Katzen, Hunde und Kleintiere sind auf privaten Pflegestellen untergebracht.