Nach Ausbruch in Krefeld Sorge wegen Hasenpest im Kreis Viersen
Kreis Viersen/Krefeld · In Krefeld ist die Hasenpest ausgebrochen. Die Krankheit ist auf den Menschen übertragbar und unbehandelt gefährlich. Was insbesondere Hundehalter jetzt beachten sollten.
Kurz vor dem Osterfest droht ausgerechnet den Hasen im Kreis Viersen Gefahr – und von ihnen ausgehend gleichzeitig auch den Menschen: In Krefeld sind die ersten Fälle von Hasenpest aufgetreten. Wie die Krefelder Kreisjägerschaft erklärte, wurden in der Nachbarstadt des Kreises Viersen drei Fälle bestätigt. Nach Angaben des Kreisveterinäramtes gab es im Kreis Viersen in diesem Jahr noch keinen Fall von Hasenpest. „Die letzten Fälle von Hasenpest im Kreis Viersen gab es im Frühjahr 2021“, berichtet Kreissprecher Daniel Schnock.
Bei der Hasenpest (Tularämie) handelt es sich um eine hochinfektiöse, für Nagetiere, Hasen und Kaninchen häufig tödlich verlaufende bakterielle Erkrankung. Sie ist auf den Menschen übertragbar und gehört zu den meldepflichtigen Tierkrankheiten.
Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist die Hasenpest beim Menschen gut zu behandeln. Die Symptome sind zunächst grippeartig, es bildet sich am Eintrittsort der Viren eine „Papel“, eine Hautverdickung, die zum Geschwür wird, die Lymphknoten schwellen stark an. Antibiotika helfen gut. Die Übertragung erfolgt durch den Kontakt des Bakteriums mit Haut und Schleimhaut des Menschen.
Das Bakterium sitzt in infektiösem Kot oder Kadavern oder in Hasenfleisch, das nicht genügend erhitzt wurde. Auch Staub oder Tröpfchen können die Krankheit übertragen.
Um eine Ansteckung zu vermeiden, empfiehlt Pesch einige Vorsichtsmaßnahmen in freier Landschaft. „Wenn Hunde oder frei laufende Katzen durchs Gebüsch streichen, können sie mit dem Bakterium in Kontakt geraten. Bei Hunden wird es dann oft über die Schnauze auf den Menschen übertragen.“ So empfiehlt es sich, Hunde in einer Landschaft, die Lebensraum für Hasen ist, anzuleinen. Die Übertragung kann auch über Hasenkot an den Schuhen erfolgen.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv) erläutert, dass an immer mehr Totfunden von Hasen Tularämie nachgewiesen wird. In Zahlen: Im Jagdjahr 2021/22 wurden in NRW 11.911 verendete Feldhasen („Fallwild“) gefunden, im Jagdjahr drauf waren es 12 353 oder vier Prozent mehr.
„Ob solche Krankheiten dauerhaft auch eine Bedeutung für die Gesamtentwicklung haben werden, ist derzeit noch ungewiss“, erläutert ein Lanuv-Sprecher. „Die größte Gefahr für Feldhasen sind Veränderungen an unserer Kulturlandschaft, in denen nicht mehr ausreichend Platz und Raum vorhanden ist für die Aufzucht von Junghasen und zu wenig Futterangebot“, so der Lanuv-Sprecher.
Unterm Strich und aufs ganze Land gesehen, geht es der Art aber gut, Meister Lampe behauptet sich bislang prächtig. Der Deutsche Jagdverband (DJV) meldete erst vor ein paar Tagen einen Rekord bei der Feldhasenzählung. Demnach lebten im Frühjahr 2023 im Schnitt 19 Hasen pro Quadratkilometer auf Feld und Wiese.