Naherholung auf der Deponie?
Der Rat hat entschieden: Die Fläche soll mit einer Folie „gedeckelt“ werden.
Viersen. Seit Jahren beschäftigt die ehemalige Mülldeponie Plenzenbusch/Klöskesweg Anwohner, Verwaltung und Politik. Nach zahlreichen Diskussionen über mögliche Gefahren durch Altlasten wie Arsen und Methan hat der Rat nun einen Sanierungsbeschluss abgesegnet.
Die WZ sprach mit dem zuständigen Technischen Beigeordneten Gerd Zenses über die Folgen dieser Entscheidung.
Herr Zenses, der Rat hat die von den Gutachtern vorgeschlagene Lösung, die so genannte Deckelung, einstimmig akzeptiert. In wenigen Sätzen - was bedeutet das?
Gerd Zenses: Die Deckelung bedeutet, dass eine zweieinhalb Millimeter starke Folie auf die betreffende Fläche kommt, eine feste Kunststoff-Haut, die insgesamt 18.000 Quadratmeter groß ist. Sie soll das Versickern von Wasser und das Auswaschen von Arsen ins Grundwasser verhindern. Darunter kommt eine poröse Schicht, durch die Methangas entweichen kann. Darauf dann ein Drainage-System, dann 50 Zentimeter Unterboden und schließlich 30 Zentimeter Mutterboden.
Welche Schritte sind dafür vorher notwendig?
Zenses: Wir müssen uns mit dem Kreis und der Bezirksregierung Düsseldorf absprechen und Zuschüsse beantragen. Parallel dazu laufen Überlegungen, wie man diesen Bereich weiter entwickeln kann.
Was schwebt Ihnen da zum Beispiel vor?
Zenses: Denkbar wäre etwa eine Grünflächen-Gestaltung für ein Naherholungsgebiet: mit Wander- und Fußwegen und einem Aussichtspunkt. Auch eine Solarnutzung könnte man sich vorstellen. Aber absoluten Vorrang hat das Thema Deckelung.
Die von Ihnen beschriebene Abdichtung klingt aufwändig. Was erwartet die Anwohner in der nächsten Zeit?
Zenses: Es wird eine ganz normale Baustellentätigkeit sein, normaler Tiefbau wie bei Straßenarbeiten in der Stadt - natürlich etwas großflächiger. Möglicherweise könnten die Lkw über den Klöskesweg fahren.
Von welchen Zeiträumen sprechen wir?
Zenses: Bis zur Fertigstellung können durchaus zwei bis vier Jahre vergehen, allein die Modellierung des Geländes mit verschiedenen Materialien - das geschieht vor der Folie -, nimmt bis zu drei Jahre in Anspruch.
Was wird das alles kosten?
Zenses: Nach bisherigen Berechnungen gehen wir von 690.000 Euro aus. Davon trägt das Land 80 Prozent, die Stadt Viersen den Rest.