Kreis Viersen: Krankmeldungen sind gestiegen
AOK: Stress im Job macht die Mitarbeiter mürbe.
Kreis Viersen. Der AOK flatterten im ersten Halbjahr 2008 mehr Krankmeldungen auf den Tisch. "Im Kreis Viersen haben wir den höchsten Stand der letzten fünf Jahre", sagt Gregor Mertens, Berater beim Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung.
Die Daten beziehen sich auf rund 28.000 AOK-Versicherte. Ihr Durchschnittsalter lag mit 40Jahren über dem rheinischen Vergleichswert von 38,8 Jahren. Knapp 57 Prozent der berufstätigen Mitglieder waren im ersten Halbjahr aber gesund.
Die Zahl der Arbeitnehmer, die wegen ein und derselben Erkrankung für die Dauer von sechs Wochen das Gehalt weitergezahlt bekamen, stieg im Kreis im Vergleich zum Vorjahr von 3,44 auf 3,56 Prozent. Die Zahl derjenigen, die über sechs Wochen krank waren und Krankengeld bezogen, von 1,72auf 1,85Prozent.
In der Summe hat sich der Krankenstand der berufstätigen AOK-Mitglieder erhöht und liegt mit 5,41 Prozent über dem rheinischen Vergleichswert von 5,21 Prozent. Die durchschnittliche Krankheits-Dauer betrug 12,3 Tage.
Muskel- und Skelett-Erkrankungen sowie Rückenbeschwerden waren die Hauptursache für Ausfalltage. Besonders auffallend sei die deutlich gestiegene Anzahl von Fehltagen wegen psychischer Erkrankungen.
"Hauptursachen für den gestiegenen Krankenstand sind das grassierende Norovirus- und Atemwegs-Infektionen", so Martens.
In vielen Betrieben wurde aufgrund der konjunkturellen Entwicklung länger gearbeitet als in Tarifverträgen vorgesehen, was oft sowohl psychische als auch körperliche Auswirkungen für die Angestellten zur Folge gehabt hätte.