Elmpt: Schluss im Lese-Bus
Das Literatur-Gefährt ist in diesem Monat zum letzten Mal unterwegs.
Elmpt. Nora Bentzin ist schon als Kind zum Bücherbus, Start 1971, gekommen. "Alle Fünf-Freunde-Bücher habe ich hier ausgeliehen", erinnert sich die Elmpterin. Damals war der Bücherbus die einzige Möglichkeit für ihre Eltern, die junge Leseratte zu "füttern".
"Bücher wurden nicht wie heute gebraucht verkauft, die wurden bestenfalls innerhalb der Familie vererbt." Inzwischen leiht sie nicht nur für sich, sondern auch für ihre drei Töchter alles aus. Ihre Älteste, die zehnjährige Judith, tritt schon ganz in Mutters Fußstapfen. "Sie liest gern Krimis, aber auch Fantasy", erzählt Nora Bentzin.
Titus Vincentz empfiehlt ihr heute "Die Drachenkämpferin" von Licia Troisi. Er kennt seine Kunden am Bücherbus, fährt seit 33 Jahren mit. Normalerweise ist Elmpt nicht "seine Tour", hier kommt immer Susanne Trenka her, auch immerhin schon seit 1985.
Nora Bentzin trauert dem Bücherbus, der wegen zu hoher Kosten seine letzten Fahrten macht, ein bisschen nach: "Er war schön, und man weiß ja nicht, was nachkommt."
Birgit Frenken und Tochter Julia (5) sind erst seit Sommer dabei. Julia schleppt ihre Schätze zur Theke: Bücher über Katzen, Pferde und Essen hat sie heute ausgesucht, sieben Stück. Wie lange dieser Vorrat reicht? "Normalerweise bis zum nächsten Mal, also eine Woche", berichtet ihre Mutter. "Aber diesmal müssen sie etwas länger halten."
Der Bücherbus wird im November noch unterwegs sein. Aber dann heißt es an der Ausleihtheke schon "Nichts geht mehr." Der Bus sammelt dann nur noch die ausgeliehenen Bücher und CDs wieder ein.
In Elmpt eröffnet kommenden Januar die Bücherei im Laurentiusmarkt. Und Susanne Trenka wird in Zukunft in der Kempener Bücherei arbeiten.