Pfingsttreffen: Freunde finden im Zeltlager

Rund 3000 Pfadfinder aus acht Nationen trafen sich beim Intercamp auf dem Hohen Busch in Viersen.

Viersen. Zelte soweit das Auge reicht. Die Wiesen vor dem Hohen Busch sind vollgepackt mit kleinen und großen Modellen. Überall herrscht geschäftiges Treiben und ein Sprachgemisch aus vornehmlich Deutsch, Englisch, Niederländisch und Französisch ist zu hören - wenngleich auch weitere Sprachen immer wieder auftauchen.

"Ich denke, so rund 1000 Zelte werden hier stehen. Immerhin haben wir mit knapp 3000 Pfadfindern aus acht Nationen doch ein sehr großes Lager", berichtet Fred Wurm, Gründer der Intercamps.

Zusammen mit dem Niederländer Piet Deckers rief er 1967 das erste Intercamp ins Leben. Die Idee eines internationalen Pfadfinderlagers kam so gut an, dass Jahr für Jahr zu Pfingsten weitere Intercamps lockten.

Mittlerweile haben so in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Tschechien und Deutschland 42 dieser internationalen Camps stattgefunden. In Viersen ist es die Nummer 43, wobei hier der Pfadfinderstamm Dülken maßgeblich an der Organisation beteiligt war.

"Internationale Freundschaft" heißt es dabei in diesem Jahr. "Es ist toll, dass wir so viele sind. Man trifft andere Nationen und kann Halstücher tauschen", erzählen Ida und Clara mit leuchtenden Augen. Die beiden elfjährigen Mädchen vom Pfadfinderstamm Kempen nehmen zum ersten Mal an einem Intercamp teil und sind restlos begeistert. Wobei sie ehrlich zugeben, dass der Hike - ein Orientierungslauf der Pfadfinder - ganz schön anstrengend gewesen sei. Zu den Aufgaben gehörte unter anderem ein Zeltaufbau, und beim Foto-Hike galt es Fragen zu entsprechend vorher ausgeteilten Bildern zu beantworten. Dafür ging es quer durch die Stadt - zu Fuß, versteht sich.

Am Tag danach geht es dafür lockerer zu. Auf der großen Wiese neben der Cross-Bahn locken verschiedene Spiele. Dazu können sich Pfadfinder im Knoten binden üben, ihre Gleichgewichts- und Koordinationsfähigkeiten beim Klettern beweisen und sich im Stelzenlauf trainieren. Und wer vom Hike ganz erschöpft ist, der genießt einfach nur die Sonne oder wandert durch die Ausstellung, die die niederländischen Pfadfinder mitgebracht haben. Sie können auf 100 Jahre Pfadfinderleben zurückblicken.

Sprachprobleme gibt es weder beim Orientierungslauf noch auf dem Lagerplatz. Wenn die Englischkenntnisse als Basissprache nicht ausreichen, geht es mit Händen und Füßen weiter. "Das Lager läuft wunderbar. Die Teilnehmer sind begeistert und sogar das Wetter spielt mit", strahlt Lagerleiter Kurt Aretz. Schade nur, dass die Tage so schnell vorbeigehen.