Qual der Wahl: Jeder hat zwei Kreuzchen

Landtagswahl: 228000 Bürger aus dem Kreis Viersen sind am 9. Mai zur Wahl aufgerufen. Neu: Es gibt eine Erst- und eine Zweitstimme.

Kreis Viersen. Fünf Landtagsabgeordnete vertreten derzeit die Interessen des Kreises Viersen im Düsseldorfer Parlament. Wieviele es künftig sein werden, darüber entscheidet die Landtagswahl am 9. Mai. Dann können die 228000 Wahlberechtigten im Kreis Viersen mit ihrem Kreuzchen darüber abstimmen, wer ihre Interessen auf Landesebene vertreten soll.

Wahlleiter auf Kreisebene ist Landrat Peter Ottmann. Er hofft, dass die Wahlbeteiligung nicht weiter absinkt. Bei der letzten Landtagswahl vor fünf Jahren lag sie bei rund 64 Prozent. In den letzten Jahren steigend ist der Anteil der Briefwähler.

Bei der Bundestagswahl im Herbst lag ihr Anteil bei 15 Prozent, sagt Christian Busch aus dem Wahlamt der Kreisverwaltung. Bis am Freitag vor der Wahl kann man per Brief seine Stimme abgeben. Vor Ort im Rathaus kann man die Unterlagen beantragen und gleich sein Kreuzchen machen.

Ansonsten kann man am Wahlsonntag seine Stimme zwischen 8 und 18 Uhr in den rund 220 Wahllokalen abgeben. Deren Einteilung ist gegenüber den letzten Wahlen nahezu unverändert. Rund 2000 Helfer sind im Einsatz, um den ordnungsgemäßen Ablauf zu kontrollieren und die Stimmen auszuzählen.

Wahlberechtigt ist, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat. Rund sieben Prozent der Stimmberechtigten, also etwa 16000 Personen, sind Erstwähler, so Busch. Insgesamt stehen 25 Parteien auf dem Stimmzettel. Sie treten landesweit an.

Damit ist der Stimmzettel gut 60 Zentimeter lang. Noch länger war er bei der Europawahl im vergangenen Jahr. Da kandidierten 32 Parteien.

Diesmal reicht die Palette von den im Landtag vertretenen Parteien wie CDU, SPD, FDP und Grünen über die Tierschutzpartei und die Piraten bis zu den Violetten. Diese Parteien kann man über die Zweitstimme wählen.

Neu ist, dass es jetzt auch bei einer Landtagswahl die Erststimme gibt. Damit kann man wie bei der Bundestagswahl den Kandidaten vor Ort wählen. Man kann also seine Stimme splitten. Beispiel: Ich bin mit der Arbeit des CDU-Abgeordneten vor Ort einverstanden, also erhält er meine Erststimme. Ich finde aber, dass das Land sich mehr für Umweltinteressen einsetzen sollte, also wähle ich mit meiner Zweitstimme die Grünen.

Aber nicht alle Parteien haben Landtagskandidaten in jedem Wahlbezirk aufgestellt. Im Wahlkreis 51 (Viersen, Willich und Schwalmtal) gibt es sechs Direktkandidaten: Dr. Stefan Berger (CDU), Monika Ruff-Händelkes (SPD), Martina Maaßen (Grüne), Stefan Feiter (FDP), Franz Lohbusch (Linke) und Dennis Maaßen (Familie).

Im Wahlkreis 52 (Kempen, Tönisvorst, Nettetal, Grefrath, Brüggen, Niederkrüchten) stehen Christian Weisbrich (CDU), Uwe Leuchtenberg (SPD), René Bongartz (Grüne), Dietmar Brockes (FDP) und Günter Solecki (Linke) auf dem Stimmzettel.

Am Sonntag, 9. Mai, werden die Ergebnisse der Landtagswahl ab 18 Uhr im Viersener Forum des Kreishauses präsentiert. Die Veranstaltung ist offen, jeder kann sich informieren.