Südstadtsommer: „Es lohnt sich, hier zu leben“

Noch vor der samstägigen letzten von 26 Veranstaltungen zieht Uwe Peters, Leiter des Südstadtbüros, eine positive Bilanz.

Viersen. Am kommenden Samstag gibt es mit dem Kindertheater "In Farbe" in der Körner-Grundschule (Beginn: 15 Uhr) die letzte Veranstaltung der diesjährigen Veranstaltungsreihe Südstadtsommer im Rintgen. Doch schon jetzt hat Initiator Uwe Peters Bilanz gezogen. Die Reihe feiert zur Zeit ihre zweite Auflage.

"Und das mit einem absoluten Erfolg. Von den bereits durchgeführten 25 von 26 Veranstaltungen waren viele ausverkauft", sagt Peters. Hintergrund des Südstadtsommers ist die Idee, den alten Stadtteil im Rintgen neu zu beleben.

"Wir wollen den Menschen, die hier wohnen, das Gefühl geben, dass sie in einem Stadtteil leben, in dem sich etwas bewegt, in dem spannende Dinge passieren und in dem es sich lohnt, zu leben", so Peters, der dies als "inneren Magnetismus" bezeichnet.

"Genauso wichtig ist aber auch der äußere Magnetismus. Was bedeutet, dass Viersener aus anderen Stadtteilen, ja sogar Dülkener zu uns in die Südstadt kommen, weil sie spüren, dass sich hier etwas bewegt", erzählt Peters in seiner ganz eigenen mitreißend-begeisternden Art. Was ihn besonders freut, ist, dass sich der Begriff "Südstadt" etabliert hat.

In diesem Jahr habe man bei dem Südstadtsommer einen Schwerpunkt auf das Theater gelegt. "Das ist vor allem meiner Mitstreiterin Sabine Schumacher zu verdanken, die ganz tolle Ideen eingebracht hat", erzählt Peters.

Dabei sei auch die Idee des Kindertheaters im Café Kö, dem ev. Jugendheim an der Königsallee 26, entstanden, das man im kommenden Jahr weiter ausbauen will. "Wir haben bewusst alle Kindertheater-Stücke dort hin gelegt, damit sich auch bei den jungen Menschen in der Südstadt der Standort einprägt", so Peters.

Immer schwieriger sei es jedoch, Veranstaltungen wie den Südstadtsommer finanziell zu stemmen. "Soziale Veranstaltungen finanziell zu stemmen, ist gruselig", weiß Peters.

"Bevor man überhaupt zur Kultur kommt, muss man sich durch einen Berg an Verwaltungsarbeiten kämpfen", stöhnt er und lobt die Hilfe des städtischen Kulturbüros. So müssten etwa Gema-Gebühren bezahlt und Schankerlaubnisse beantragt werden.

Über 15000 Euro kostete der diesjährige Südstadtsommer. "Dies ist nur durch die vier großen Sponsoren - Sparkasse, Kaisers, Techem und LBS - zu stemmen." Bei diesem Budget biete man "natürlich keine große Hochkultur", sagt Peters. Dafür aber Veranstaltungen, die "ganz nah an den Menschen sind, die sie konsumieren.

Dabei hebt er das Improvisationstheater Aachener Studenten hervor und die Premiere des Kunstfestes auf dem Gereonsplatz (WZ berichtete). "Das Kunstfest wollen wir zu einer festen Institution werden lassen", so Peters.

Er erzählt, dass der Gereonsplatz beim Südstadtsommer 2009 noch stärker eingebunden wird. "Mit Platzkonzerten, einem Jazzfrühstück und einem kleinen Straßentheater-Festival."

Auch Joscho Stephan, der aus Gladbach stammende Jazz-Gitarrist, mit dem Peters befreundet ist, wird wieder für ein Konzert dabei sein. Der nächste Südstadtsommer soll im August 2009 beginnen.