Vermisster Hund in Viersen-Boisheim Tierfreunde stocken Finderlohn für Käthe massiv auf

Viersen · Die Geschichte der vermissten Hündin in Boisheim hat viele Menschen berührt. Jörn Bongartz sucht seine Käthe jetzt seit mehr als einer Woche. Tausend Euro Finderlohn hatte er ausgelobt. Jetzt bekommt der Finder deutlich mehr Geld.

„Das ist absoluter Wahnsinn. Es ist sehr beeindruckend und toll, welche Unterstützung ich gerade bei meiner Suche erfahre. Damit hätte ich nie gerechnet.“ Jörn Bongartz aus Boisheim-Lind ist überwältigt. Zu seinen 1000 Euro Finderlohn für die vermisste Hündin Käthe ist jetzt nämlich noch einmal deutlich mehr Geld dazugekommen. Mehrere Tierfreunde stockten die Summe großzügig auf.

An so eine große Anteilnahme hätte er nicht mal im Traum geglaubt, sagt Nongartz. Seitdem seine fünfjährige (in Menschenjahren) Rauhaar Kaninchenteckel-Hündin Käthe vermisst wird, ist er am Boden zerstört — und solche Nachrichten bauen ihn zumindest etwas auf.

Die vermisste Hündin Käthe. 2500 Euro Belohnung gibt es für die Person, die sie findet.

Foto: MAX SCHRADER

Der Hund war am Donnerstag, 31. August, durch die Küchentür nach draußen entwischt und ist seitdem verschwunden. Bongartz hat mit seinen Freunden, seinem Bruder und den Nachbarn gesucht. Hinter dem Hof, auf dem Feld, an der Autobahn. Er hat die Ämter und die Tierheime eingeschaltet, um seine etwa 20 Zentimeter hohe und nur 3,5 Kilogramm schwere Hündin wieder zu finden. Eine Drohne mit einer Wärmebildkamera kam zum Einsatz, dazu Suchgänge von Polizei, Tierheimen, Tierärzten und der Feuerwehr.

Alles wurde immer und immer wieder in der Gegend in Lind rund um die sieben Bauernhöfe abgesucht. Auch Fuchs- und Kaninchenbauten. Aber selbst zwei Pet-Trailer Hunde-Suchstaffeln konnten bislang keinen Erfolg bringen.

Das doppelt Schlimme ist aber die Krankheit seiner Hündin, erklärt Bongartz: „Käthe braucht dreimal am Tag Medikamente, weil sie unter Epilepsi leidet und sonst Anfälle bekommt. Außerdem hat sie nach einem Unfall vor ein paar Jahren Arthrose.“

Deshalb suchte er entgegen seiner Natur den Weg in die Öffentlichkeit. Über Facebook und Instagram und über die Tierschutzorganisation Tasso, das Haustierzentralregister, per Flugblatt. Weil ihm Käthe so viel wert ist, hat Jörn Bongartz auch einen Finderlohn von 1000 Euro ausgesetzt, für die Person, die ihm seine Hündin zurückbringt.

Unter einen Medienbericht kommentierte die Aral-Tankstelle Gisbertz bei Facebook: „Wir erhöhen und hoffen so sehr, dass Käthe zurückkommt.“

Diesen Kommentar las auch Marcus Wirtz aus Hochneukirch. Er hat daraufhin spontan weitere 500 Euro Belohnung für den Fund von Hündin Käthe ausgesetzt: „Weil ich den Herrn Bongartz kenne. Zwar nur flüchtig, aber das nimmt mich auch mit“, sagte Wirtz. Jeder wäre in Bongartz‘ Lage bestimmt froh, Hilfe zu bekommen. „Deshalb möchte ich auch gerne helfen“, erklärte Wirtz. „Ich habe selbst zwei Labradore und kann absolut nachempfinden, wie es ihm jetzt geht. Wenn das einer von meinen Hunden wäre, hätte ich auch keine ruhige Minute.“ Auch für ihn wäre es das Schlimmste, überhaupt nicht zu wissen, wo das Tier ist und wie es ihm geht, ob es lebt oder nicht: „So lange man das nicht weiß, ist man in einem Loch. Es wäre wichtig, zu erfahren, was mit Käthe passiert ist, auch wenn es schlimm ist, damit man dann zumindest damit abschließen kann.“ Deshalb möchte Marcus Wirtz eine Hilfestellung leisten: „Wenn die 500 Euro von mir on top helfen könnten, damit der Hund zurückzugeben wird, wäre ich sehr froh.“

„Und weitere 500 Euro Finderlohn bietet Förster K. aus Oberkrüchten“, berichtet Jörn Bongartz gerührt. Damit ist der Finderlohn für Käthe nun auf insgesamt 2500 Euro gestiegen.

Weiterhin hängen natürlich auch die Plakate in Supermärkten, Getränkemärkten und vielen Geschäften der Region. Käthe trägt auch einen Transponder, mit dem man sie zwar nicht orten, aber durch den man den Besitzer kontaktieren kann.

Die Hoffnung bei Jörn Bongartz ist zwar in den vergangenen Tagen immer weiter gesunken, aber er baut weiter darauf, dass jemand Käthe gefunden und mit nach Hause genommen hat, sagt er. „So etwas passiert häufig. Es wäre schön, wenn dem so wäre und die Person mir meinen Hund zurückbringt.“