(mrö) Viersens zweiter Bürgerentscheid, bei dem es um eine Verlängerung des Primus-Schulversuchs geht, droht an einer zu geringen Abstimm-Beteiligung zu scheitern. Mindestens 15 Prozent der Wahlberechtigten müssen sich beteiligen; das entspricht rund 9400 Stimmen. Bis Freitag, 10 Uhr, wurden 5178 Abstimmunterlagen angefordert. Das teilte ein Sprecher der Stadt mit. „4353 Rückmeldungen sind bisher bei der Stadt eingegangen“, erklärte der Stadtsprecher. Abgestimmt werden kann noch bis Dienstag, 15. August, 16 Uhr. Dann wird öffentlich im Stadthaus ausgezählt.

Abstimmungsunterlagen können noch bis Dienstag in der Abstimmungsdienststelle im Stadthaus beantragt und abgeholt werden. Dort kann man direkt abstimmen. Am Freitag stellte die Stadt die Möglichkeit ein, die Abstimmungsunterlagen online zu beantragen. Hintergrund: Aufgrund der Postlaufzeiten sei nicht gewährleistet, dass die Unterlagen rechtzeitig ankämen, erklärte ein Sprecher der Stadt. Der Stadtrat hatte mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP entschieden, den Primus-Schulversuch nicht zu verlängern. Kern-Argumentation: Weil sich an der Primus-Schule nur wenige Dülkener Kinder anmelden, platzen die anderen Grundschulen in dem Stadtteil aus allen Nähten. Deshalb soll die Primus-Schule künftig als zweizügige Dependance der Gemeinschaftsgrundschule Dülken genutzt werden. Dagegen regte sich Widerstand. Die Initiative „Primus braucht Zukunft“ initiierte ein Bürgerbegehren, bekam mehr als 6000 Unterstützer-Unterschriften für den Bürgerentscheid. Befürworter einer Verlängerung des Schulversuchs argumentieren unter anderem damit, dass die Primus-Schule neben der Gesamtschule das einzige Angebot des integrierten Schulsystems in Viersen ist. Der Versuch wird verlängert, wenn beim Bürgerentscheid die Mehrheit der Abstimmungsberechtigten mit „Ja“ stimmt und diese Mehrheit mindestens 15 Prozent der Abstimmungsberechtigten beträgt.