Viersen: Trödelmarkt auf Sparflamme

Die goldenen Zeiten sind vorbei: Junge Händler sind enttäuscht über weniger Besucher.

Viersen. Die Begeisterung über das fast neue Paar Schuhe für oder das lang ersehnte Fahrrad zum Schnäppchenpreis war da - keine Frage. Aber es gab bei der 35. Auflage des Viersener Kinder- und Jugendflohmarkts auch viele lange Gesichter. Leer gebliebene Standplätze, überquellende Mülleimer und deutlich weniger Publikum als in vielen der vergangenen Jahre sorgten für Unmut.

Nicole Kriegers aus Overhetfeld war gegen 4.30 Uhr losgefahren, um für ihre Kinder Christian und Carolin einzukaufen. "Da war hier in Viersen schon alles trocken. Deshalb verstehe ich nicht, warum so wenig los ist", sagt sie.

Normalerweise ist es um diese Zeit schon richtig voll, aber dieses Jahr haben auch Eltern mit Kinderwagen keinerlei Problem, durchzukommen. Sogar überdachte Standplätze vor den Geschäften, die besonders begehrt sind, kann man noch haben.

Die jungen Händler behalten ihren Humor. Einer hat sich eine Weihnachtsmannmütze mit Blinklichtern angezogen und versucht, einen kleinen Fernseher an den Mann zu bringen: "Da können Sie die EM auch im Auto ansehen, nur 45 Euro", wirbt er. "Pferdebücher, Pferdebücher", skandieren zwei Jungs, die wohl den Stand ihrer Schwester bewachen. Als sich ihnen die Blicke zuwenden, verstecken sie schnell die Gesichter in ihren Pullovern.

Gegen 10.30 Uhr bauen auf dem Remigiusplatz die letzten Händler auf - und die ersten ab. Die Sonne blinzelt mal durch die Wolken - spätestens jetzt ist das Wetter keine Entschuldigung mehr fürs Fernbleiben.

Die Highlights: Ganz klar die Nachttischlampen in Form von Gummibären. Die Flops: Kindersitze. Viele Eltern scheuen den Kauf nach der Diskussion um erlaubte und verbotene Normen.