Ab in die Mündliche vor dem eigenen Abi

Schüler der Stufe 11 können die Prüfungssituation hautnah miterleben.

Foto: Tobias Kleinschmidt

Anrath. Es ist für viele Abiturienten die wahrscheinlich aufregendste halbe Stunde ihrer Schullaufbahn. 30 Minuten Aufgaben lösen und das vor den Augen von gleich drei Fachlehrern. Die Rede ist von den mündlichen Abiturprüfungen. Sie laufen gerade.

Jeder Zwölftklässler muss zum Erreichen des Abis neben drei Klausuren diese Prüfung in einem vierten Fach bewältigen. An vielen Gymnasien dürfen Elftklässler bei einer mündlichen Prüfung zuschauen, um zu sehen, was sie im Jahr darauf erwartet.

Auch das Lise-Meitner-Gymnasium (LMG) bietet dem kommenden Abiturjahrgang diese Möglichkeit an. „Die Schüler wollen einen Einblick in den Prüfungsverlauf haben. Außerdem interessieren sie sich für das Verhalten der Prüfer“, sagt Oberstufenkoordinator, Manfred Clauss.

Am LMG muss nicht jeder Abiturient einen Hospitanten zulassen. Es gilt: Jeder der hospitiert hat, muss auch Zuschauer in seiner Prüfung akzeptieren. „Wir setzen aber maximal zwei Hospitanten in eine Prüfung“, sagt Clauss. Viele haben auch Angst, neben drei Lehrern noch weitere Zuschauer in der eigenen Prüfung zu haben.

Die gefragtesten Fächer seien Deutsch, Bio, Englisch, Geschichte und Sozialwissenschaften. Einige Schüler wählen „exotischere“ Fächer wie Religion oder Spanisch.

Überraschend, dass in diesem Jahr nur ein Drittel der Elfklässler am LMG hospitieren wollte. Clauss vermutet: „Am Tag der mündlichen Abiturprüfungen haben die anderen Schüler frei. Da haben viele keine Lust zu kommen.“ Hospitanten besuchen die Prüfungen aus unterschiedlichsten Gründen. Marco sagt: „Ich will herausfinden, ob Spanisch oder Mathe für mich das richtige Fach ist.“ Leander sagt: „Ich möchte wissen, welche Themen in einer Deutschprüfung abgefragt werden.“

Jan-Niklas hat eine Matheprüfung besucht: „Das hat mir echt die Angst genommen. Es ist interessant, wie die Lehrer mit dem Schüler arbeiten.“ Eine Mitschülerin findet: „30 Minuten gehen doch schneller um, als ich gedacht habe.“