Alles andere als eine ruhige Kugel schieben

50 Teilnehmer traten bei der 21. Tönisvorster Boule-Meisterschaft an.

Foto: Prümen

St. Tönis. Uwe Merwitz aus St. Tönis hat am Samstag die 21. Boule-Meisterschaft für sich entschieden. Er hat bis vor zwei Jahren dem „Pinot’s Boule-Club“, einer Abteilung der DJK Teutonia, die die Meisterschaft organisiert hat, angehört, wechselte dann jedoch zu einem Krefelder Verein. Auf Platz 2 kam Luca Issangelefs, Platz 3 belegte Volker Schmidt — diese beiden Boule-Spieler sind Mitglieder im St. Töniser Verein.

Die Resonanz war geringer als im Vorjahr: Vor einem Jahr schoben rund 60 Freizeitsportler alles andere als eine ruhige Kugel, jetzt waren es 50, davon 16 Mitglieder des gastgebenden Vereins. Vorstandsmitglied Wolfgang Liedgens nannte einen möglichen Grund: „Es ist nicht jedermanns Sache, bei 31 Grad Sport zu treiben.“

Die älteste Teilnehmerin ließ sich von der Hitze nicht abschrecken: Anni Fischer fühlte sich mit ihren 87 Jahren pudelwohl, für sie war die Stadtmeisterschaft fast schon ein Familientreffen: Tochter Angelika Füg war mit von der Partie, ihr Schwiegersohn Rolf Füg, ebenso wie Enkelin Jana Hoppenkamps und in der Sonne dösten auch die Urenkel Merete und Arian. Tochter Angelika hatte es 2014 zur Stadtmeisterin gebracht. Jeder Spieler durchlief vier Durchgänge, nach der Hälfte gab es eine längere Pause, um sich zu stärken.

Zwei Mitglieder, die nicht dabei waren: Thomas Seibold, der als sehr guter Boule-Spieler gilt. Und Kurt Piernikaczyk, der Leiter der Boule-Abteilung: Er verbringt gerade ein halbes Jahr in Frankreich, dem Land, in dem der Boule-Sport besonders populär ist.

„In Nizza gibt es rund 60 Vereine, einer davon ist unser Partnerverein, wir besuchen uns jedes Jahr im Wechsel, im Juni werden 16 unserer Mitglieder nach Südfrankreich reisen“, kündigte Wolfgang Liedgens an. Aus Frankreich stammt auch die Sage von Funny, die die St. Töniser als kleine Skulptur besitzen im Belle-Epoche-Stil. Sie beugt sich nach vorne, so dass ihr Allerwertester zu sehen ist. Wer ein Spiel 13 zu null verliert, und das geschah am Samstag mehr als einmal, musste vor den Augen der anderen das Hinterteil dieser Skulptur küssen.

Es gab aber noch ein anderes Ritual: Rainer Wloka, der erst ein paar Mal eine Boule-Kugel in der Hand hatte und es jetzt auf einen „ehrenhaften 50. Platz“ gebracht hatte oder anders ausgedrückt Schlusslicht wurde, bekam als Ansporn eine Flasche Wein. Der Boule-Club hatte aber selber auch einiges bekommen: Die Preisgelder - 100 Euro für den Stadtmeister, 75 Euro für den Vizemeister und 50 Euro für den Drittplatzierten stiftete die Volksbank Krefeld. Vom Rewe-Markt Zielke gab es eine Geldspende und die Sparkasse tat einen nicht unerheblichen Betrag aus dem PS-Sparen dazu.