Anfängerfehler wollen die Lehrer vermeiden
An der Robert-Schuman-Europaschule soll es eine integrative Lerngruppe geben.
Willich. Zurzeit leistet die Johannesschule Beachtliches bei der Integration von Schülern, die einer sonderpädagogischen Betreuung bedürfen. Da die Anrather Hauptschule für das Schuljahr 2012/2013 keine Schüler mehr aufnehmen wird, können dort auch keine integrativen Lerngruppen mehr eingerichtet werden.
Da trifft es sich gut, dass die Robert-Schuman-Europaschule bereit ist, eine solche Gruppe einzurichten. Schulrat Thomas Bongartz geht derzeit davon aus, dass sieben bis acht Kinder von dem Angebot Gebrauch machen.
Die Leiterin der Gesamtschule, Ute Will-Nieding, machte im Schulausschuss deutlich, dass sich das Lehrerkollegium derzeit gründlich auf die neue Aufgabe vorbereitet: „Wir informieren uns bei anderen Schulen, etwa der Gesamtschule Nettetal, wo es bereits eine Integrative Lerngruppe gibt, um möglichst wenig Anfängerfehler zu machen.“ Die Elternschaft habe sich einstimmig für solch eine Lerngruppe ausgesprochen.
„Das ist eine gesunde Grundlage, so kann es gelingen“, lobte der Ausschussvorsitzende Christian Pakusch (CDU). Christian Stapf unterrichtet in einer Integrativen Lerngruppe. Er hält es für nicht praktikabel, auch Gymnasien mit einzubinden: „Wenn Kinder mit Behinderungen selbst in Nebenfächern nicht mehr dem Unterricht folgen können, hat das mit Inklusion nicht mehr viel zu tun.“ Er gab zu bedenken, dass die schwächeren Regelschulkinder in Zukunft in der Gesamtschule, nicht aber im Gymnasium zu finden seien.
Der zuständige Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler-Schinhofen wollte sich nicht festlegen: „Ich habe mit dem Dezernenten für Gymnasien gesprochen. Das Ergebnis ist, dass sich die Gymnasien auch Gedanken machen sollen über die Einrichtung von Integrativen Lerngruppen. Ob es letztendlich dazu kommt, ist eine andere Sache.“
Die Kinder mit den unterschiedlichsten Behinderungen werden in einer Klasse fast immer von zwei Lehrkräften, einer davon mit spezieller Ausbildung, betreut. An der Hauptschule erledigen diese spezielle Aufgabe derzeit zwei Mitarbeiterinnen, die sich eine Stelle teilen. Ihre Arbeitsplätze sind gesichert: „Wir wollen dieses System in die neue Welt der zwei Gesamtschulen überführen, das ist praktikabel“, kündigte Hitschler-Schinhofen an.